Virtualisierte Rechenzentren

Chancen - und Herausforderungen

05.11.2009
Von 
Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Dynamic Data Center - mehr als Virtualisierung

Mittels Virtualisierung lässt sich ein Rechenzentrum hingegen flexibel betreiben. Sie ist die erste Säule eines DDC. Virtualisierung entkoppelt Betriebssysteme, Applikationen und Daten von der Hardware, macht sie unabhängig. Ressourcen lassen sich so in einem Pool sammeln - und den Anwendungen je nach Bedarf zuweisen. Braucht die Entwicklung gerade viel Rechenpower bekommt sie zusätzliche Server, die die Buchhaltung vielleicht gerade nicht benötigt. So lässt sich die Hardware effektiver auslasten.

Virtualisierung für sich macht aus einem traditionellen Rechenzentrum noch kein DDC. Dynamik kommt dann ins Spiel, wenn Virtualisierung mit Automatisierung verbunden wird. Benötigen bestimmte Dienste mehr Ressourcen, wird automatisch Hardware hinzugeschaltet. Crasht ein Server oder eine Festplatte, wird eine Ersatzressource bereit gestellt - ohne menschliches Zutun.

Durch die Automatisierung werden die IT-Infrastrukturen nach vorher definierten Regeln an die Umgebung angepasst. Diese Regeln überwachen die IT-Landschaft betriebssystem-, applikations- und serverübergreifend und sorgen dafür, dass die Ressourcen entsprechend den aktuellen Anforderungen dynamisch verteilt werden. So ist es möglich, auf unterschiedlichste Anforderungen zu reagieren und Anwendungen und Systeme zu starten, zu stoppen sowie Kapazitäten zu verlagern.

Die drastisch erhöhte Anpassungsfähigkeit verbessert die Auslastung von Server- und Speichersystemen, erhöht den Nutzungsrad der verfügbaren Ressourcen - und spart letztendlich Kosten. Laut einer BearingPoint-Studie reduziert beispielsweise eine virtualisierte DDC-Infrastruktur für SAP IT-Kosten um 40 bis 60 Prozent, der ROI liegt bei etwa 110 Prozent.