Business-Anwendungen aus dem Web

Champion IE gegen Herausforderer Chrome

28.07.2011
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Das Browser-Angebot ist überschaubar. Der Internet Explorer (IE) dominiert im Business, Google bemüht sich mit Chrome um Marktanteile. Firefox eignet sich eher für Privatkunden.
Wer macht das Rennen: IE oder Chrome?
Wer macht das Rennen: IE oder Chrome?
Foto: fotolia.com/HaywireMedia

Wenn sich Unternehmen für den Einsatz Web-basierender Business-Lösungen entscheiden, bleiben ihnen viele mühevolle und kostspielige Aufgaben rund um Installation, Wartung, Sicherung und Aktualisierung des Systems erspart. Denn diese werden als Software as a Service (SaaS) vom Anbieter selbst übernommen. Die Leistungsfähigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit von Cloud-Services im Allgemeinen und von Web-Anwendungen im Besonderen setzen allerdings ein reibungsloses Zusammenspiel von Anwendung und Browser voraus. Während die Geschäftsapplikation vollständig im Verantwortungsbereich des Anbieters liegt, müssen sich Anwenderunternehmen um den Browser selbst kümmern. Sie müssen ihn auf allen PC-Arbeitsplätzen effizient ausrollen, möglichst einfach verwalten, an die Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens anpassen sowie, im Idealfall, stets auf dem neuesten Stand halten, um die Risiken aus dem Web zu verringern.

Firmen, die in SaaS beziehungsweise Cloud Computing stärker investieren möchten und dabei eine unternehmensweite Browser-Strategie anstreben, stehen also vor der Qual der Wahl. Welcher Browser eignet sich als universelles Frontend für Business-Anwendungen am besten? Während Opera und Apples Safari im Business-Bereich kaum zu finden sind, kommen Internet Explorer, Firefox und Google Chrome in Frage.

IE nach wie vor führend

In deutschen Betrieben wird nach wie vor am häufigsten der Internet Explorer verwendet. Der massive Erfolg von Windows XP und die seinerzeit monopolartige Stellung des Internet Explorer führten zu einer schnellen Verbreitung unter Firmenkunden. Inzwischen sind jedoch immer mehr Betriebe bereit, ihre gewohnte Browser-Umgebung zu verlassen und auf andere Lösungen umzusteigen. Als Alternative zum proprietären Produkt aus Redmond kommt hier vor allem Firefox in Frage. Wegen seiner innovativen Features und nicht zuletzt auch wegen seiner leistungsstarken Sicherheitsfunktionen konnte Firefox in Ländern wie Deutschland Millionen Anwender überzeugen. So ist Firefox hierzulande klar die Nummer eins bei den Heimanwendern. Aktuelle Marktzahlen von Statcounter, einer der weltweit glaubwürdigsten Quellen in Sachen Browser-Statistiken, zeigen, dass Firefox hier von rund 60 Prozent der Internet-Nutzer verwendet wird, während nur knapp 23 Prozent den Internet Explorer ihren Lieblings-Browser nennen. Damit ergibt sich ein ganz anderes Bild als in Europa oder den USA. Europaweit schneiden beide Browser mit jeweils rund 38 Prozent Marktanteil gleich gut ab, während in den USA der Internet Explorer auf 50 Prozent kommt (weltweit auf 48 Prozent).

Einer der Hauptgründe, der für den Einsatz von Firefox auch im Business-Umfeld spricht, besteht darin, dass der Mozilla-Browser Open Source ist und seine Weiterentwicklung von einer großen, sehr aktiven Community aus internationalen Experten gesteuert wird. Neben Enterprise-Class-Sicherheit, einem beeindruckenden Innovationsgrad sowie hoher Anpassbarkeit war dies vor rund einem Jahr einer der Hauptgründe für den IT-Riesen IBM, Firefox unternehmensweit als Pflicht-Browser einzusetzen - bei über 400.000 Mitarbeitern weltweit.