Elektronik-Messe

CES zeigt veränderte Technologie-Branche

08.01.2014
Vorhang auf für die Elektronik-Show CES in Las Vegas: Nach einer ersten Runde von Ankündigungen kann man die neuen Gadgets seit Dienstag auch anfassen. Dabei fahren immer mehr Autos in die erste Reihe - und Audi will ein Vorreiter sein.

Die Elektronik-Messe CES in Las Vegas ist am Dienstag inmitten eines rapiden Wandels der Branche gestartet. Das Wachstum werde von Produkten angetrieben, die es vor wenigen Jahren noch nicht gab, betonte der Präsident des Messeveranstalters CEA, Gary Shapiro. Die Messe, bei der traditionell Fernseher und IT-Geräte im Mittelpunkt stehen, deckt immer mehr Bereiche ab. Dieses Jahr nehmen kleine tragbare Internetgeräte ("Wearables"), vernetzte Haustechnik und neue Auto-Technologie viel Raum ein. Vor allem aber wachsen verschiedene Bereiche der Technologie-Industrie immer mehr zusammen.

Gemessen an der Ausstellungsfläche sei die diesjährige CES die bisher größte, sagte Shapiro. Die Messe öffnete am Dienstag offiziell für Besucher. Sie läuft noch bis zum 10. Januar. Die Veranstalter erwarten 150.000 Besucher.

Der Wandel der Branche erwischt auch die Schwergewichte. Unternehmen wie Intel und Sony suchen unter Hochdruck nach neuen Geschäftsfeldern. "Wir sehen eine neue Generation von Konsumenten", sagte Sony-Chef Kazuo Hirai. Diese "Generation Remix" sei mit Technologie aufgewachsen. Sie wolle die Technik verändern können und ihr wie beim Remixen von Musik einen eigenen Stempel aufdrücken.

Das bekommen auch die Autohersteller zu spüren und öffnen sich immer mehr für die Elektronik-Branche, um die neuen Anforderungen der Kunden zu erfüllen. So rüstet Audi seine Autos mit LTE-Datenfunk auf und gibt den Insassen ein großes Touchscreen-Display zur Bedienung. Über das Abndroid-Tablet mit 10-Zoll-Display (25,4 cm) könnten die Infotainment-Anlage und andere Fahrzeug-Funktionen kontrolliert werden, erläuterte Audis Elektronik-Chef Ricky Hudi in Las Vegas. Auch Apps werden mit dem "Smart Display" aufgerufen.

Erst am Vortag war eine große Allianz mit Google angekündigt worden, an der Audi neben Honda, Hyundai und der Opel-Mutter General Motors beteiligt ist. Die Partner wollen das dominierende Smartphone-System Android im Auto etablieren. So wird in den Audis zum Beispiel Googles Sprachsuche verfügbar sein.

Der neue Blackberry-Chef John Chen nutzte die CES, um seine Zuversicht für die Zukunft des angeschlagenen Smartphone-Pioniers zu demonstrieren. "Es wird schwierig, aber wir können es schaffen", sagte Chen am Dienstag. Es werde aber einige Zeit dauern: Chen rechnet, dass Blackberry erst 2016 wieder Gewinn schreiben wird. Er will das Unternehmen mit einem Fokus auf Firmenkunden, günstige Handys für Asien und vernetzte Technik retten. "Ich habe einen Plan", versicherte Chen.

Blackberry hatte in den vergangenen Jahren massiv Marktanteile verloren und konnte auch mit neuen Smartphones bisher nicht mit Googles Android-Plattform und Apples iPhones mithalten. (dpa/tc)