Mehr Effizienz durch neues Vorfallbearbeitungssystem

Cert-Bund setzt auf Open Source

09.04.2004
MÜNCHEN (CW) - Als zentrale Anlaufstelle für die Rechner- und Netzsicherheit in der Bundesverwaltung plant das Computer Emergency Response Team (Cert-Bund) eine neue Lösung zur Bearbeitung von IT-Sicherheitsvorfällen. Kern ist die Software "Open Source Ticket Request System" (OTRS).

Mit dem neuen System zur automatischen Vorfallbearbeitung (VBS) will das Referat Cert-Bund die steigende Zahl von IT-Sicherheitsvorfällen meistern und sein Informations-Management verbessern. Die Lösung, die das Tagesgeschäft des Computer-Notfallteams beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) unterstützen soll, wird auf dem quelloffenen Trouble-Ticket-System OTRS basieren und darüber hinaus Datenbanken für Hintergrundinformationen vorhalten, um ein Knowledge-Management zu ermöglichen.

Mit dem Eingang einer Vorfallsmeldung wird das VBS den gesamten Bearbeitungsverlauf steuern und alle Vorgänge sowie zugehörigen Informationen - von der Erfassung der Sicherheitslücken über deren Analyse und Bewertung bis hin zu Handlungsempfehlungen an die Zielgruppe - dokumentieren. Der in einer Datenbank erfasste jeweilige Bearbeitungsstand soll einen Überblick über alle laufenden und abgeschlossenen Vorgänge gewähren. Auf diese Weise kann das Cert-Bund jederzeit Auskunft zu Sicherheitslücken geben. Mit den VBS-Modulen "Dokumentation" und "Statistik" sollen sich zudem ohne großen Aufwand periodische Lageberichte zur "Sicherheit im Internet" erzeugen lassen.

Das modular aufgebaute VBS wird voraussichtlich Ende 2004 in Betrieb genommen und soll schließlich allen interessierten Computer-Notfallteams in Deutschland als Open-Source-Software zur Verfügung gestellt werden. Mit der Anpassung an die Cert-spezifischen Anforderungen und Erweiterungen wurde die OTRS GmbH, Bad Homburg, betraut, die Dienstleistungen rund um die kostenlose Software anbietet. (kf)