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CeBIT wird "grün" - Neues Säulenkonzept - Ballmer und Sarkozy kommen

26.10.2007
Mit einem neuen Gesamtkonzept und dem Sonderschwerpunkt Umwelt sucht die Computermesse CeBIT 2008 neuen Schwung.

Die drei Säulen "Business Solutions" (Angebote für Unternehmen), "Public Sector Solutions" (Angebote für öffentliche Dienste) und "Home and Mobile Solutions" für mobile Kommunikation und Heimbedarf werden jetzt räumlich und inhaltlich klar getrennt. Die Aussteller wollten keine Standpaläste mehr, sagte Ernst Raue, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe Hannover, am Freitag in Paris. Die CeBIT stelle deshalb die Problemlösung in den Mittelpunkt. Aussteller könnten auf mehreren Ständen vertreten sein.

Zur Eröffnung der CeBIT (4. bis 9. März 2008) soll Microsoft-Chef Steve Ballmer reden. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy wird in Begleitung mehrerer Minister in Hannover erwartet. Frankreich, nach Großbritannien größter Handelspartner der deutschen Branche, ist 2008 Partnerland der CeBIT. Die weltgrößten Messe für Computer- und Informationstechnik wird 2008 um einen Tag kürzer als bisher und endet an einem Sonntag. Wegen des wachsenden Beratungsbedarfs der Geschäftskunden werde der Kongressbereich mit 1200 Veranstaltungen kräftig ausgebaut. "Wir sind der weltgrößte IT-Kongress", sagte Raue.

Ernst Raue im CW-Interview

Ein ausführliches aktuelles Interview mit CeBIT-Chef Ernst Raue von CW-Chefredakteur Christoph Witte lesen Sie hier.

"Green IT ist der Megatrend auf der Messe", so Raue weiter. Mit einem besonderen Kongressprogramm und der Bündelung der Lösungsansätze im "Green-IT-Village" werde die Umwelt ein besonderer CeBIT-Schwerpunkt. Dabei geht es um die Energieeffizienz von Rechnern ebenso wie um den Einsatz von Informatik zur Steigerung der Umwelteffizienz von Betriebsprozessen. Die Hälfte der laufenden Kosten von Rechenzentren entfalle auf den Energieeinsatz, sagte Yann Weber vom CeBIT-Partner Rittal.

Mit 72,5 Milliarden Euro Umsatz stellt die Informationstechnik den größten Anteil der "digitalen Branche" vor der Telekommunikation mit 64,8 Milliarden und der Unterhaltungselektronik mit 10,5 Milliarden. Zur Wachstumsbremse wurde für viele Anbieter der Arbeitskräftemangel. 40.000 Stellen könnten nicht besetzt werden, sagt Raue. Die CeBIT organisiert für die Unternehmen deshalb einen "Recruting Day", also einen Tag, an dem Arbeitsuchende in Kontakt zu Unternehmen gebracht werden. Um das Interesse der Frauen an der Informationstechnik zu fördern, will die CeBIT zudem an einem "Girls Day" am Weltfrauentag Frauen freien Eintritt gewähren.

Die CeBIT war im Frühjahr in die Negativ-Schlagzeilen gekommen, weil ihr große Unternehmen wie Nokia den Rücken gekehrt hatten. Zudem hatten viele Firmen moniert, das Konzept der CeBIT sei unklar und die Kosten zu hoch. Für 2008 sagte der Mobilfunkanbieter O2 ab. (dpa/tc)