CeBIT-Umfrage nach dem Osterferienschluß:Bei konkreten Kaufzielen - kurzfristige Abschlüsse

27.04.1979

HANNOVER - Halbzeit heißt in diesem Jahr für die überwiegende Anzahl der Aussteller: "Jetzt geht's erst richtig los!" Was nicht bedeutet, daß auch nur einer die erste Halbzeit enttäuschend fand. Dennoch großes Lamento um das schlechte Timing der Messeleitung. Übereinstimmendes Urteil: "Der erste Tag war schlecht." Bei Inforex zum Beispiel fing die Turbulenz aber schon am zweiten und dritten Tag an und - so freut sich Marketingleiter Wolf W. Boeger - negativ: "Die zweite Hälfte wird schlimm."

Viele Komplimente für das Publikum. Nicht nur die Zahl der Besucher nimmt zu, auch ihre Qualifikation. "Immer mehr Abteilungsleiter . . . naturgemäß hervorragende Vertreter ihres Faches . . . wissen erstaunlich gut Bescheid und haben klare Vorstellungen über die von ihnen benötigten Anwendungen", stellt Rudolf Schneider (IBM) stellvertretend für alle fest.

"Mündiger Anwender" mag keiner mehr sagen, zu sehr "steht der Partner auf der Matte". "Konkrete Kaufziele" (Elisabeth Vogler, DEC) sind nach der Analyse von Boeger jedoch weniger das Ergebnis von mehr Erziehung, als das von mehr Druck aus den ORG-Abteilungen.

Auch für die, die es vor der Messe nicht schon gewußt haben sollten: "Der Trend geht eindeutig in Richtung benutzerfreundliche Echtzeit-Dialogsysteme mit entsprechender applikationsorientierter Basis-Software. Viele Gespräche deuten, im Gegensatz zu den mehr informativen Kontakten im Vorjahr, auf kurzfristige Verkaufsabschlüsse hin" (DEC).

Das Ohr in (nicht an) den Branchen hat CTM, Konstanz: EDV-erfahrene Brancheninsider sitzen seit 1. Januar dieses Jahres im neuen CTM-Bereich "Branchen-Marketing", eine Politik, die sich abkürzend, soll heißen optimierend, auf die Messegespräche auswirkt, so ein CTM-Sprecher.

Burroughs hofft, aus dem Messetrend "noch etwas lernen zu können", denn in Richtung Benutzerfreundlichkeit sei bei der gesamten Branche, speziell für den deutschen Markt, noch nicht die letzte Ecke ausgetanzt, klang es im Gespräch mit Burroughs-Mitarbeiter Engelmann an.

Einsteiger Commodore Bernd Deichmann ist "ganz überwältigt" vom Erfolg. Spontane Bestellungen aus dem kommerziellen Bereich, aber auch aus dem Fachschulbereich. Die Nachfrage nach PET-Peripherie soll Zug um Zug befriedigt werden. Erstanwender reagieren eben noch spontan.