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CeBIT: T-Online und ZDF planen Nachrichtenportal

21.03.2001
T-Online und das ZDF wollen im August 2001 ein gemeinsames Nachrichtenportal starten. Den Content soll die ZDF-Sendung "heute" liefern. Zudem kündigte die Deutsche Telekom das Internet-Appliance "T-Sinus-Pad" an.

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) –T-Online will sein Content-Angebot durch eine Kooperation mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) attraktiver machen. Wie die beiden Unternehmen auf ihrer Pressekonferenz zur diesjährigen CeBIT in Hannover bekannt gaben, soll im August 2001 ein neuer Online-Nachrichten- und Informationsdienst unter dem Namen "heute.t-online.de" an den Start gehen. Die Inhalte wird die ZDF-Nachrichtensendung "heute" liefern.

Damit reagiert T-Online offenbar auf die häufig von Branchenexperten geäußerte Kritik, die den Internet-Auftritt der Telekom-Tochter als zu langweilig bezeichnet hatten. Die Allianz mit dem ZDF soll T-Online dem Ziel näher bringen, sich langfristig als "führendes Nachrichtenportal in Deutschland" und als "Internet-Medienhaus" zu etablieren. Geplant seien daher weitere Partnerschaften. Allerdings stehe eine Kooperation mit dem Münchner Medienkonzern Kirch nicht auf dem Programm, dementierte T-Online-Chef Thomas Holtrop die derzeit kursierenden Branchenspekulationen.

Um zusätzliche Wachstumspotenziale für T-Online zu erschließen, will die Konzernmutter Deutsche Telekom in Kürze ihr mobiles Internet-Zugangsgerät "T-Sinus-Pad" auf den Markt bringen. Der abgespeckte Rechner kann an eine schnurlose Telefonbasisstation angedockt und damit via Funkverbindung mit dem Festnetzanschluss des Kunden verbunden werden. Die Anwender sollen in einem Umkreis von bis zu 300 Metern in der Lage sein, mobil von zu Hause aus im Internet zu surfen. Den Preis für das mit einem Touchscreen ausgestattete Pad nannte die Telekom noch nicht.

Unabhängig davon erklärte Telekom-Chef Ron Sommer, man habe im Geschäftsjahr 2000 knapp 190.000 neue ISDN-Basisanschlüsse vermarktet. Das entspreche einem Wachstum von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr und sei ein "historischer Rekord". Ferner habe man im abgelaufenen Fiskaljahr 850.000 Hochgeschwindigkeits-"T-DSL"-Anschlüsse verkauft, von denen bislang 400.000 eingerichtet seien. Bis Ende 2001 soll eine Flächendeckung von nahezu 90 Prozent erreicht werden, hieß es weiter. Neben den bisherigen Techniklieferanten Siemens und ECI hat die Telekom nun auch mit Alcatel einen DSL-Vertrag abgeschlossen.

Die Vorwürfe der Falschbilanzierung bezüglich der Telekom-Immobilien wies Unternehmenschef Sommer in Hannover erneut zurück: Man habe bei der Vermögensbewertung renommierte Wirtschaftsprüfer und andere Fachleute konsultiert. Zur Talfahrt der T-Aktie erklärte Sommer: "Es ist uns leider nicht gelungen, uns von der allgemeinen, negativen Marktentwicklung gegenüber den Technologiewerten abzukoppeln." Er gab sich jedoch zuversichtlich, dass sich die Aktie des Bonner Carriers wieder erholen werde.

Noch sehen die Anleger das offenbar anders. Die T-Aktie gab nach einer leichten Kurserholung am gestrigen Dienstag heute wieder nach: Das Wertpapier sank um 3,4 Prozent auf 25,70 Euro.