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CeBIT: Suse vertraut dem deutschen Linux-Markt

27.03.2001

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Der deutsche Linux-Distributor Suse will in zwölf bis 18 Monaten schwarze Zahlen schreiben. Der amerikanische Konkurrent Redhat werde eventuell zwar etwas früher profitabel arbeiten, doch sei der deutsche Linux-Markt der "beste weltweit". Das sei auch der Grund, warum das Unternehmen seinen Geschäftsschwerpunkt in Deutschland belasse.

Der Suse-Cheftechnologe Dirk Hohndel stützt seine positiven Vorhersagen auf den Einsatz des Betriebssystems bei großen Kunden wie der Telekom, BMW oder Daimler Chrysler - und auf das Engagement der IBM, nicht zuletzt bei Linux für Mainframes. Suse konzentriere sich bei seinen Geschäften auf Dienstleistungen rund um Linux, beispielsweise kundenspezifische Anpassungen und Installationen. In den USA dagegen sei mit Service kaum Geld zu machen, erklärte Hohndel. Dort floriere eher der Boxenhandel und so habe man denn auch 30 Mitarbeiter, beziehungsweise zwei Drittel der Belegschaft der US-Tochter im Februar entlassen (Computerwoche online berichtete). "Wir werden unsere Präsenz in den USA wieder verstärken, sobald der Markt reif ist für Dienstleistungen im Linux-Bereich", meint Hohndel.

Seinen Angaben zufolge erwirtschaftet Suse 75 Prozent seines Umsatzes im deutschsprachigen Raum. 15 Prozent der Einnahmen stammten aus dem restlichen Europa und der Rest aus den USA. An einer Inangriffnahme des asiatischen Markts sei das Unternehmen derzeit nicht interessiert. Redhat dagegen lebt in erster Linie von seinen amerikanischen Kunden - allerdings kommen auch immer mehr deutsche Anwender dazu, darunter die Deutsche Telekom, Lufthansa und Dresdner Bank. Das Unternehmen will im Geschäftsjahr 2002 profitabel wirtschaften.