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CeBIT: Suse-Chef Seibt stichelt gegen Microsoft

14.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Richard Seibt, seit Oktober 2002 Chef der Nürnberger Suse Linux AG, gibt sich kämpferisch. Sowohl auf dem Desktop als auch auf dem Server werde man dem Erzrivalen Microsoft Marktanteile abnehmen und in diesem Jahr zweistellig wachsen.

"Microsoft kommt an den Fakten im Markt nicht vorbei", warf sich Seibt in die Brust. Über kurz oder lang werde die Gates-Company ihre Produkte auch unter Linux zur Verfügung stellen, gibt sich der ehemalige IBM-Manager überzeugt. Suse sei bei der Portierung auf das Open-Source-Betriebssystem gerne behilflich. Von den "Shared-Source"-Programmen Microsofts, die eine Offenlegung des Quellcodes unter bestimmten Bedingungen vorsehen, hält der CEO wenig: "Diese Ankündigung bedeutet nichts; es ist eine Marketing-Finte."

Suse werde im laufenden Geschäftsjahr zweistellig wachsen und einen Gewinn ausweisen, prognostizierte Seibt. Hauptumsatzträger sei dabei das Server-Betriebssystem, allerdings wolle man Microsoft auch mit dem "Open Exchange Server" und Desktop-Produkten für Unternehmensanwender Paroli bieten. Kundenerfahrungen hätten gezeigt, dass sich die gesamten Betriebskosten im Vergleich zu Windows-Installationen um 20 Prozent und gegenüber Unix-Systemen um bis zu 60 Prozent senken ließen.

Ebenso wie der Konkurrent aus Redmond setzt auch Suse große Hoffnungen in das Segment der kleinen und mittelständischen Unternehmen. Diese sollen über ein erweitertes Partnerprogramm künftig besser betreut werden. "Partner sind das Kernstück unserer Vertriebsstrategie“, so Seibt. Derzeit arbeite man in Deutschland mit rund 800 Unternehmen zusammen, darunter Systemhäuser, Wiederver-käufer sowie Schulungs- und Supportanbieter. (wh)