SAP und Microsoft wollen, Firmen in die Lage versetzen, Mysap-Anwendungen unter Windows in verteilten Rechnerumgebungen zu betreiben. Durch die bessere Ausnutzung der Infrastruktur sollen sich bis zu 40 Prozent der Gesamtbetriebskosten einsparen lassen, so die Ankündigung.

Ermöglicht werde dies durch Funktionen zur Softwarevirtualisierung. Damit ist es nach Angaben der Firmen möglich, mehrere Instanzen der SAP-Applikationen sowie von Datenbanken (SQL Server) in virtuellen Maschinen laufen zu lassen, die auf einem Microsoft-System betrieben werden.

Zugänglich sind diese Funktionen für Anwender der "Mysap Business Suite". Anpassungen bestehender Software sind laut SAP nicht nötig. Das Virtualisierungskonzept sei auf allen gängigen Konfigurationen getestet und ist für den Betrieb bestehender und zukünftiger Applikationen zertifiziert.

Microsofts Windows-Plattform ist im SAP-Umfeld weit verbreitet. Laut dem Walldorfer Softwarekonzern basieren 50 Prozent der Installationen auf diesem Betriebssystem. Die Datenbanksoftware hingegen stammt meist von Oracle, SAPs Rivale im Applikationsgeschäft. Durch die Adaptive-Partnerschaft erhofft sich Microsoft offenbar, die eigene Plattform - insbesondere die Datenbank - im SAP-Umfeld attraktiver zu machen.

Unter dem Slogan "Adaptive Computing" hat SAP eine Initiative ins Leben gerufen, die eine bedarfsgerechte und effiziente Rechnerauslastung beim Betrieb betriebswirtschaftlicher Standardsoftware und SAP-Middleware zum Ziel hat. Das deutsche Softwareunternehmen arbeitet hier mit Partnern zusammen, zu denen neben Newcomer Microsoft auch IBM, HP und Fujitsu-Siemens gehören (siehe Virtualisierung à la SAP, TechEd 05: SAP baut Adaptive-Computing-Funktionen von Netweaver aus und HPs Adaptive Enterprise für die SAP-Welt).

Mit Microsoft arbeitet SAP auch auf anderen Gebieten zusammen. "Mendocino", ein gemeinsem entwickeltes Produkt, koppelt die Office-Software mit Backend-Prozessen und -Daten von Mysap ERP (siehe SAP liefert Testversion von Mendocino an Kunden aus). (fn)