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CeBIT: Nur 450.000 Besucher kamen

15.03.2006
Trotz deutlich weniger Besuchern und stagnierender Ausstellerzahlen auf der CeBIT 2006 zeigten sich die Veranstaltungsverantwortlichen zufrieden mit dem Verlauf der Messe.

Ernst Raue, Mitglied des Vorstands der Deutsche Messe AG, sagte am Schlusstag der CeBIT 2006, "zum ersten Mal in der 20-jährigen Geschichte der CeBIT" seien "die Eingangserwartungen der Aussteller in dieser hohen Ausprägung im Messeverlauf übertroffen" worden. Der prognostizierte Aufschwung der ITK-Branche habe schon im Vorfeld der CeBIT für eine positive Stimmung gesorgt. Diese habe sich im Verlauf der Messe noch verstärkt. Raue sagte, Aussteller hätten Millionenaufträge buchen können. Sie hätten insgesamt in diesem Jahr 20 Prozent mehr Vertragsabschlüsse als im Vorjahr getätigt.

Nach den noch vorläufigen Ergebnissen fanden sich rund 450.000 Besucher auf der CeBIT 2006 ein. Im Vorjahr waren es 480.000 gewesen. Dies ist ein Rückgang von über sechs Prozent. Die Zahl der Aussteller (6262 aus 71 Ländern) bewegte sich im Rahmen des vergangenen Jahres (2005: 6270). 2004 hatten 6109 Anbieter auf der CeBIT ausgestellt. 510.000 Besucher fanden sich vor zwei Jahren auf dem Messegelände der Leinestadt ein.

Harald Stöber, Präsidiums-Mitglied des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), zeigte sich stellvertretend für die Aussteller wohl gestimmt. Diese seien mit dem Verlauf der CeBIT 2006 sehr zufrieden. "Die gute Stimmung war in den Messehallen mit den Händen zu greifen", sagte Stöber. "Hardware-Hersteller, Software-Anbieter und Telcos haben sich in diesem Jahr mit Neuigkeiten gegenseitig überboten. Das hat der Messe einen kräftigen Schub gegeben", so der Bitkom-Mann.

Insbesondere die professionellen Anwender seien mit einer hohen Investitionsbereitschaft auf die Messe gekommen. Positiv bewerteten die Aussteller zudem die neuen Themenschwerpunkte RFID, Verkehrstelematik oder E-Health sowie die große Internationalität der CeBIT. Die Zahl der ausländischen Aussteller betrug dieses Jahr 3305, die aus 70 Ländern stammten. Vergangenes Jahr hatten insgesamt 3.300 Aussteller aus dem Ausland ihre Produkte präsentiert.

Raue ging auch auf Kritik am Konzept der Halle 27 ein, die unter dem Motto "digital living" stand. Besucher, die diesen Bereich betreten wollten, mussten entweder eine CeBIT-Eintrittskarte gelöst haben oder für den ausschließlichen Besuch der Halle 27 einen Obolus von zehn Euro entrichten. Raue sagte, dass von den 150.000 registrierten Besuchern der digital-living-Veranstaltung 148.000 eine CeBIT-Eintrittskarte gekauft hätten. "Das zeigt, dass die Besucher der CeBIT in hohem Maße Interesse auch an dem Konvergenzthema digital living gezeigt haben."

Sowohl Raue als auch Stöber sagten, dass die Veranstalter künftig das Thema digital living in die Gesamtmesse integrieren müssten. Stöber verwies darauf, dass Unternehmen wie Panasonic oder Samsung auf ihren Ständen sowohl professionelle IT-Anwendungen als auch Unterhaltungselektronikthemen demonstrierten. digital living müsse also künftig als integraler Bestandteil der CeBIT präsentiert werden.

Raue stimmte dem zu. Auch die Aussteller würden eine Integration der Themenwelten fordern. Allerdings betonte das Messevorstandsmitglied, die CeBIT werde immer eine Business-to-business-Messe bleiben. Wenn man von dieser Ausrichtung abweiche, werde es der Hannoveraner Veranstaltung ergehen wie etwa 40 anderen Messen in der Welt, die alle eingestellt worden seien. Raue sagte ferner, in Halle 27 adressiere die Messe nicht die Endverbraucher, sondern vielmehr den Handel, der mit dem Cosumer-Thema befasst sei. Allerdings zeigte ein Rundgang durch diesen Messebereich, dass hier weit überwiegend Computerspiele gezeigt wurden. Dementsprechend handelte es sich bei den Besuchern auch zum großen Teil um Kinder und Jugendliche.

Die nächste CeBIT findet vom Donnerstag, den 15. März 2007, bis Mittwoch, den 21. März 2007, statt. (jm)