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CeBIT: Multimedia-Mittelstand bekommt keinen Kredit

18.03.2004

Der Deutsche Multimediaverband (DMMV) beklagt, dass seine mittelständischen Mitglieder "chronisch unterkapitalisiert" sind. Dies stelle ein großes Risiko für die Entwicklung der Softwareunternehmen dar. Unabhängig hiervon äußerten sich die Firmen überwiegend optimistisch zu den Geschäftsaussichten im Jahr 2004.

Einer vom DMMV bei seinen Mitgliedern betriebenen Untersuchung zufolge erwarten rund 70 Prozent ein signifikantes Umsatzwachstum von bis zu 13 Prozent. Gregory Blepp, Vorsitzender der Fachgruppe Softwareindustrie im DMMV, sagte auf der CeBIT, die Ergebnisse der 120 antwortenden Firmen untermauerten aktuelle Konjunkturprognosen. Diese gingen durchweg von einer Trendwende in diesem Jahr aus.

Entgegen dem Trend hatten die befragten mittelständischen Softwareunternehmen im vergangenen Jahr auch vergleichsweise wenig Mitarbeiter entlassen. Bei 57 Prozent der Antwortenden hatte sich die Belegschaftsgröße nicht verändert, 17 Prozent der Firmen hatten sogar Personal eingestellt. Rund jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) entließ Beschäftigte.

Trotz ihrer Zuversicht machten die untersuchten Unternehmen klar, sie mit Problemen zu kämpfen haben werden. Blebb blies dabei ins gleiche Horn wie Bitkom-Präsident Willi Berchtold anlässlich der CeBIT-Eröffnung: "Unsere Branche erwartet für die kommenden Jahre einen erheblichen Fachkräftemangel."

Das drängendste Problem der überwiegend mittelständischen Softwareunternehmen sei aber deren erhebliche Unterkapitalisierung. Auch DMMV-Präsident Arndt Grothe monierte die geringe Ausstattung der Firmen mit Kapital. Verantwortlich hierfür seien insbesondere die Banken, die durch ihre restriktive Kreditvergabe die Firmen an der Entwicklung hindern würden: "Die Verweigerungshaltung und der fehlende Weitblick seitens der Kapitalgeber und Banken blockieren die Innovationskraft des Mittelstands in Deutschland." (jm)