CeBIT: Itelligence peilt nach starkem Jahresabschluss eine Akquisition an

15.03.2007
Nach einem deutlichen Umsatzplus konzentriert sich der IT-Dienstleister aus Ostwestfalen nun auf eine steigende Profitabilität. Eine Übernahme ist wieder denkbar.

Nach einer langen Durststrecke konnte der SAP-Spezialist für mittelständische Anwender wieder einen guten Jahresabschluss vorweisen (siehe auch "Itelligence will Umsatz nach Rekordjahr weiter steigern"). Ein Umsatzplus von 17,7 Prozent auf 163,8 Millionen Euro sowie ein um 30 Prozent verbessertes operatives Ergebnis (7,1 Millionen Euro) machen Vorstands-Chef Herbert Vogel auch für 2007 optimistisch: "Erfahrungsgemäß läuft das erste Geschäftsquartal verhalten. Wir sind aber sehr gut ins neue Jahr gestartet, so dass wir auch für 2007 ein starkes Wachstum erwarten", schildert Vogel. Der Umsatz soll sich bis zum Jahresende auf 175 Millionen bis 185 Millionen Euro summieren. Das wäre eine im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich geringere Zuwachsrate von 7,5 bis 13,5 Prozent. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die Prognose sehr gut erreichen werden", räumt er ein.

Zugute kommt dem IT-Dienstleister der enorme Nachholbedarf mittelständischer Kunden, die vermehrt in Beratungsleistungen, aber auch in Outsourcing und Managed Services investieren. Das Geschäft mit Consulting und Systemintegration legte im vergangenen Jahr um 17,9 auf 95,4 Millionen Euro zu. Die Einnahmen aus Betriebsdiensten wuchsen um 14 Prozent auf 46,9 Millionen Euro zu.

Sehr gut lief das Lizenzgeschäft, das um 27,8 Prozent wuchs. Hier macht sich die im vergangenen Jahr geänderte Lizenzpolitik der SAP bemerkbar. Itelligence darf nun auch Kunden mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro SAP-Lizenzen verkaufen. Zuvor hatten die Walldorfer SAP die Grenze bei Anwendern mit 130 Millionen Euro Jahresumsatz gezogen. "In diesem Kundensegment haben wir viele Aufträge gewonnen", sagt Vogel. "Die Kunden wollen einen soliden Partner auf Augenhöhe."

Knapp die Hälfte des Umsatzes erzielt Itelligence im Inland, gut ein Viertel steuern die USA und das europäische Ausland bei. Nachdem gerade das Deutschland-Geschäft in den vergangenen Jahren enorme Probleme bereitet hat, konnten die hiesigen Mitarbeiter nun auch wieder ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg liefern. "Die deutschen Niederlassungen haben einen enormen Fortschritt gemacht. Das Geschäft läuft sehr gut", freut sich der Itelligence-Chef.

In diesem Jahr gilt es nun, die Profitabilität zu verbessern. Die Ebit-Marge belief sich zuletzt auf 4,3 Prozent, das ist im Vergleich zu anderen IT-Dienstleistern dürftig. Für 2007 strebt Vogel eine Gewinnspanne von fünf Prozent an.

Erstmals seit langen schaut sich das Management auch wieder nach möglichen Übernahmekandidaten um. "Es gibt derzeit ausreichende Angebote von Firmen mit 50 Mitarbeitern und mehr, die sich zum Verkauf anbieten. Wir haben uns einige angesehen, aber noch nicht das passende Unternehmen gefunden. Die Preise sind derzeit sehr hoch", berichtet Vogel. Einen Erfolg im Lauf des Jahres hält er dennoch für möglich. Höchste Priorität habe jedoch die Profitabilität des Unternehmens. (jha)