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CeBIT: Internet-Nutzung in Deutschland über europäischem Durchschnitt

14.03.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Deutsche Unternehmen und Haushalte nutzten im Jahr 2004 das Internet im europäischen Vergleich überdurchschnittlich stark. "Deutschland liegt damit in Europa im vorderen Mittelfeld, allerdings noch hinter den skandinavischen Ländern", sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, am Montag auf der Computermesse CeBIT in Hannover.

Bei der Anwendung schneller Breitbandverbindungen gäbe es noch Nachholbedarf. Im vergangenen Jahr verfügten 36 Prozent aller Firmen über einen DSL-Zugang oder eine andere Breitbandverbindung, der Anteil der ISDN-Zugänge sank um sechs Prozentpunkte auf 51 Prozent.

Insgesamt hätten in Deutschland gut 60 Prozent aller Haushalte Anschluss ans Internet, EU-weit nur 47 Prozent. Von 2002 bis 2004 habe es in Deutschland einen Zuwachs von knapp einem Drittel gegeben, sagte Hahlen. Die europäische Entwicklung verlaufe deutlich langsamer.

Rund die Hälfte der Deutschen zwischen 16 und 74 Jahren surft mindestens ein Mal pro Woche im Netz. In Schweden und Dänemark sind es bereits fast drei Viertel der Bevölkerung. Nach wie vor werde das Internet eher von jüngeren Menschen genutzt. 86 Prozent der unter 25-Jährigen sind online, aber nur elf Prozent der über 65-Jährigen.

Im Vergleich mit den europäischen Nachbarn schneiden die Deutschen bei der Nutzung von E-Government-Angeboten überdurchschnittlich gut ab - um rund sechs Prozentpunkte über dem europaweiten Wert von 25 Prozent. Die Unternehmen hingegen müssten noch aufholen, erläuterte Hahlen. Das Herunterladen von Formularen sowie die vollelektronische Fallbearbeitung hätten eine eher geringe Bedeutung.

Am E-Commerce, also dem elektronischen Kauf oder Verkauf von Waren, beteiligten sich im Jahr 2003 rund 40 Prozent der Firmen aktiv. EU-weit rangiert Deutschland beim Internet-Einkauf in der Bevölkerung mit 43 Prozent 2004 auf einem der führenden Plätze. (dpa/tc)