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CeBIT: IBM registriert große Nachfrage nach Portalen

15.03.2002

HANNOVER (COMPUTEWOCHE) - Fast jede Kundenanfrage an IBM hat in Europa mit Portalen zu tun. Das Wachstum sei enorm, sagt Maurizio Carli, Vice President IBM Software Group für Europa, den Mittleren Osten und Afrika (EMEA), im CW-Gespräch. Daher macht ihm auch der Einstieg von SAP in dieses Geschäftsfeld keine Sorgen. "Der Bedarf nach Portalen steigt zurzeit exponentiell", beobachtet Carli. Noch vor einem halben Jahr habe IBM in Europa nur gelegentliche Anfragen zu diesem Thema erhalten. Mittlerweile sei praktisch jedes größere Projekt mit Portalen verbunden.

Daher wundert es Carli nicht, dass auch andere Softwareunternehmen wie Siebel und SAP ihre eigenen Softwarelösungen für diesen Bereich herausbringen. Deren Einstieg hat Carli trotzdem aufmerksam verfolgt: "Ich unterschätze nicht die Relevanz des SAP-Announcements." Der Einstieg von SAP in das Portalgeschäft "hat Potenzial, und wir haben neue Konkurrenz“. Allerdings will er das auch nicht überbewerten. Wenn IBM in das Anwendungssoftwaregeschäft einsteigen würde, würde das auch keine so große Aufmerksamkeit erzeugen, weil das nicht die Kernkompetenz von IBM ist. Daher müsse IBM keine Angst vor den SAP-Aktivitäten haben. Außerdem sei es nicht ungewöhnlich, dass Big Blue mit einem anderen Softwarehersteller sowohl konkurriere als auch kooperiere.

Mit dem Datenbankgeschäft ist der IBM-Manager ebenfalls zufrieden: "In den letzten 19 Quartalen sind wir jedes Jahr schneller als der Markt gewachsen." Man nehme also dem schärfsten Konkurrenten Oracle Marktanteile ab. Der Grund liege in dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis von DB2: "Aus funktioneller Sicht ist das Data-Management ein sehr reifer Bereich. Über Funktionen kann man sich hier kaum von der Konkurrenz abheben." Wichtiger sei daher, dass ein Anbieter langfristig zu seinen Produkten stehe. Außerdem "ist es wichtig, dass wir mit unserer Datenbank im Preis-Leistungs-Verhältnis besser sind als unser Hauptkonkurrent Oracle." (mo)