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CeBIT: Hochauflösende digitale Filmkamera entwickelt

28.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) -Fraunhofer Institute und der Münchner Film-Equipment-Hersteller Arri haben eine sehr hoch auflösende digitale Filmkamera entwickelt. Diese wird in Hannover am Stand der Fraunhofer Institute in Halle 9, Stand B36, vorgeführt. Sie ist ein Teilergebnis einer Initiative "Digital Cinema", in der fünf Fraunhofer Institute unter Führung des Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS) Komponenten für das digitale Kino entwickeln.

Die Kamera "Arriflex-D20" hat eine Auflösung von sechs Megapixel. Das entspricht noch nicht der von den Hollywood-Studios geforderten Auflösung von acht Megapixel (genau: 4096 mal 2160 Bildpunkte). Aber die Arri-Kamera bedeutet für hochwertige digitale TV-Produktionen einen enormen Schritt. Denn bisher war hier bei drei bis vier Megapixel das Limit erreicht.

Kern der Kamera ist ein großer CMOS-Lichtsensor, der die gleichen Abmessungen hat wie das Bildformat eines 35-Millimeter-Films. Die Bildaufzeichnungsrate des Spiegelreflexverschlusses ist variabel und ermöglicht Zeitraffer- und Zeitlupenaufnahmen. Das PL-Standardbajonett gestattet die Verwendung der hochwertigen Objektive konventioneller Filmkameras. Zudem hat die Arrriflex-D20 die gleichen Tiefenschärfenbereiche wie herkömmliche Aufnahmesysteme, wichtig für den typischen "Film-Look".

Aufzeichnungen sind sowohl in den Formaten 4:3 als auch 16:9 möglich. Am Ausgang besteht die Wahl zwischen verschiedenen digitalen Signalformaten von RAW bis JPG. Der Speicher fasst 30 Minuten unkomprimierten Film. Das ist beachtlich, denn eine einzige Minute digitaler Kinofilm erzeugt 40 GB Daten. Dieser Speicher wurde vom Fraunhofer IIS entwickelt. Die Daten werden per Firewire-Verbindung auf Intel-basierende oder Mac-PCs übertragen. Das hat für Regisseure den Vorteil, nicht mehr auf die Entwicklung von Filmrollen warten zu müssen, sondern am Set sofort die Qualität der Aufnahmen beurteilen zu können. (ls)