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CeBIT: Hamburg ist in der Breite Spitze

28.03.2001

Hannover(COMPUTERWOCHE) - Unter 50 Bewerbungen haben der Netzspezialist Cisco Systems und das Beratungsunternehmen KPMG die Gewinner des Wettbewerbs "E-Government in Bundes- und Landesverwaltungen" ausgewählt. Einen Sonderpreis erhielt die Hansestadt Hamburg, die mit neun eingereichten Projekten den umfassendsten Ansatz demonstrierte.

"Wir sind ein kleines Land und müssen ständig aufpassen, dass wir von den anderen nicht gefressen werden,“ scherzte die Hamburger Finanzsenatorin Ingrid Nümann-Seidewinkel, als sie am vorletzten CeBIT-Tag den Preis entgegen nahm. Aus diesem Grund habe die Freie und Hansestadt frühzeitig versucht, das Internet für die eigene Arbeit und den Kontakt zu den Bürgern einzusetzen. Die Jury unter Vorsitz von Werner Jann, Profesor an der Universität Potsdam, lobte nicht nur die Fülle der Einzelprojekte, sondern auch die Gesamtstrategie des zweitkleinsten Bundeslandes.

Der Wettbewerb unter der Schirmherrschaft von Brigitte Zypries, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, sollte dreierlei bewirken:

die Anwendung von Internet-Technologien in der Verwaltungsmodernisierung stärken,

die Qualität und Effizienz der Behörden erhöhen und

die Zufriedenheit der Bürger sowie der Mitarbeiter verbessern.

Zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember 2000 waren alle deutschen Behörden aufgerufen, ihre Web-Projekte einzureichen - sofern diese auf eine Modernisierung zielten, kurzfristig realisierbar waren und sich nicht nur auf Einzelaktionen konzentrierten, sondern sich wiederholen oder übertragen lassen würden.

Insgesamt gingen 50 Bewerbungen fristgerecht ein. Unter diesen Vorschlägen wählten Cisco und KPMG diejenigen aus, die sie für besonders gelungen hielten. Bewertungskriterien waren vor allem der jeweilige Beitrag zur Verwaltungsmodernisierung, das organisatorische und technische Lösungskonzept - einschließlich des Sicherheitsaspekts - und die Realisierbarkeit des Vorhabens.

Zusätzlich zum Hamburger Gesamtpaket wurden drei Projekte ausgezeichnet:

das Projekt “E-Strategie” des Bundesverwaltungsamtes (BVA) in Köln, das dem Aufbau eines Informations- und Wissens-Management-Systems dienen soll; als erste erfolgreiche Umsetzung kann die BVA die Online-Bearbeitung von Bafög-Anträgen vorweisen.

die "Internet-Wahlen", die das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg in Potsdam entwickelt hat; das System wurde bereits in einer simulierten Personalratswahl erprobten; im kommenden Jahr soll es zum Einsatz kommen.

das "Bürgerportal Arbeitsschutz NRW" aus der staatlichen Arbeitsschutzverwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf; damit will die Behörde die Betriebe und Beschäftigten flächendeckend über das Thema Arbeitsschutz informieren sowie Beratung und Dienstleistungen online zugänglich machen.