CeBIT: Gartner sieht Änderungen in Soft- und Hardwarebranche

13.03.2006
Von Dorothea Friedrich
Die weltweite Software- und Hardware-Branche muss sich in den nächsten zehn Jahren aus Sicht von Experten auf tief greifende Änderungen gefasst machen.

"Wir werden bei Software-Unternehmen mit Sicherheit eine Konsolidierungswelle sehen", sagte Steve Prentice vom Marktforschungsinstitut Gartner anlässlich der CeBIT. Er sieht vier Hauptrends, die die IT-Landschaft auf Anbieter- und Anwenderseite in den kommenden zehn Jahren gehörig umkrempeln. Dazu gehören Commoditisation and Consumerisation. Das heißt, die wachsende Integration von IT in das Alltagsleben, Tera-Architekturen und Virtualisierung, neue Modelle für die Entwicklung, Beschaffung und den Einsatz von Software, weg von monolithischen Applikationen hin zu „Software-Services“. Einen weiteren Trend sieht Gartner auf gesamtgesellschaftlicher Ebene. Danach wird die IT noch stärker als bisher die Art der Kommunikation des Einzelnen mit dem Rest der Welt beeinflussen. Bis 2010 sollen laut Gartner 70 Prozent der Bevölkerung in den Industrienationen zehnmal mehr Zeit mit der Kommunikation in der „elektronischen Welt“ verbringen als heute.

Diese Trends haben Auswirkungen. "Die Software-Unternehmen müssen sich einem schmerzhaften Wandel von Lizenzanbietern hin zu Dienstleistungsanbietern rund um Software unterziehen“, so Prentice.

Ähnliches gelte auch für Hardware-Produzenten. Statt nur einmal an den Geräten zu verdienen, verdienen die Lieferanten künftig an Nutzungsverträgen – und zwar über Jahre verteilt. Darüber diskutiert die Branche zwar schon seit geraumer Zeit. Doch nun scheint die Entwicklung voranzugehen. Gartner zufolge wollen Anwender-Unternehmen nämlich zunehmend Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Sie wollen sich nicht länger mit der Aufrüstung ihrer Hardware oder dem Herunterladen der neuesten Software-Updates abgeben.