Produkte für SOA und BPM

CeBIT: Die Software AG strebt an die Spitze

04.03.2008
Innerhalb von fünf Jahren will die Software AG zu den zehn größten Softwareunternehmen der Welt gehören. Eine Kooperation mit GFT soll das Geschäft in den USA und Brasilien ankurbeln.

Nach der Übernahme von Webmethods und den ambitionierten Wachstumszielen aus dem Vorjahr legt Vorstandschef Karl-Heinz Streibich die Latte noch einmal höher. Alle fünf Jahre soll sich das Geschäftsvolumen der Software AG verdoppeln, kündigte der Manager in einer Pressekonferenz auf der CeBIT an. Die Gewinnmarge werde jedes Jahr um ein Prozent steigen. Streibich: "Die Software AG strebt eine Position unter den zehn größten Softwareunternehmen der Welt innerhalb von fünf Jahren an." Dabei rechnen die Darmstädter mit einem organischen Wachstum von jährlich zehn Prozent, den Rest sollen weitere Zukäufe beisteuern.

Wer zu den potenziellen Übernahmekandidaten gehört, mochte Streibich nicht verraten. Die Software AG führe eine Liste mit sechs bis zehn interessanten Herstellern, vor allem aus dem SOA-Umfeld. Ob der irische Middleware-Spezialist Iona dazu gehört, wie in der Branche schon mehrfach kolportiert, ließ er offen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Manager mit einem Umsatzwachstum zwischen 24 und 27 Prozent. Das im vergangenen Jahr ausgegebene Ziel, den Umsatz bis 2011 auf eine Milliarde Euro zu steigern, werde die Software AG bereits ein Jahr früher erreichen.

Nach wie vor setzen die Hessen vorrangig auf den Markt für Service-orientierte Architekturen (SOA) und Business-Process-Management (BPM). Nach einer Gartner-Prognose sollen die Umsätze in diesem Segment im Zeitraum von 2006 bis 2011 um durchschnittlich 12,5 Prozent pro Jahr wachsen. Für 2011 erwarten die Auguren einen Umsatz von 17 Milliarden Euro weltweit für SOA- und BPM-Produkte.

Voranbringen soll die Software AG künftig eine Partnerschaft mit dem IT-Dienstleister GFT. Das auf Kunden aus der Finanzbranche spezialisierte Unternehmen unterhält unter anderem ein Entwicklungszentrum in Brasilien, das die Software AG als Nearshore-Standort für ihre US-Klientel nutzen will. Brasilien sei für die Expansionspläne strategisch wichtig, so Streibich. Im laufenden Jahr will er in dem südamerikanischen Land zwischen 20 und 30 Millionen Dollar Umsatz erwirtschaften.

Neben den SOA- und BPM-Systemen aus der Webmethods-Familie setzt die Software AG weiterhin auf den Geschäftsbereich Enterprise Transaction Systems (ETS). Dazu gehören die einstigen Flaggschiffprodukte, allen voran die Datenbank Adabas und die Programmiersprache Natural. In den kommenden drei Jahren werde das Produktangebot deutlich erweitert, erklärte Mark Edwards, der als Chief Operating Officer die Sparte leitet. Dabei investiere der Hersteller jedes Jahr rund 50 Millionen Dollar. Die Roadmap bis zum Jahr 2010 sehe eine Verdopplung der verfügbaren Adabas-Komponenten vor. Ähnliches gelte für Erweiterungen der Natural-Produkte. Für den Geschäftsbereich Webmethods kündigte Vorstandsmitglied Peter Kürpick die "Application Modernization Suite" vor. Dahinter verbirgt sich eine Tool-Sammlung, die Unternehmen das Einbinden von Großrechneranwendungen in eine SOA erleichtern soll.

Mehr zum Thema SOA und Business-Process-Management finden Sie im Experten-Blog SOA meets BPM. (wh)