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CeBIT: Citrix bringt Windows auf Mobilgeräte

22.03.2001

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Citrix Systems, bekannt geworden durch Terminalsoftware für Windows, zeigt auf der CeBIT mobile Endgeräte mit dem ICA-Terminal-Client. Auf drahtlos übertragenen Windows-Terminals ist es möglich, Windows-Anwendungen auf PDAs und Smartphones zu nutzen.

Völlig neu ist in diesem Zusammenhang der ICA-Client für die neue Version 6.1 des Mobil-Betriebssystems "Epoc" von Symbian. Citrix zeigt auf der Messe Nokias mit Epoc ausgestatteten "Communicator 9210", auf dem im Windows-Terminal-Fenster Anwendungen wie "Excel 2000" oder "Outlook" über eine HSCSD-Verbindung laufen. Gehostet werden die Anwendungen auf einem Firmen-Server mit der Terminal-Server-Software "Metaframe". Da das ICA-Protokoll nur Bildschirminformationen in stark komprimierten Datenformat überträgt, reichen dazu Telefonverbindungen mit 28 Kbit/s aus.

Citrix hat mit Nokia und Ericsson Lizenzabkommen vereinbart. Der Communicator 9210 wird bereits serienmäßig mit dem ICA-Client ausgestattet, Ericsson zeigt Smartphone-Prototypen mit der Software. Bereits seit längerem gibt es einen ICA-Client für Windows CE. Auf der Basis von Compaqs Pocket PC "Ipaq 3630" und eines HSCSD-PC-Card-Modems führt auch Lufthansa Systems am Citrix-Stand Windows-Terminal-Anwendungen vor.

Neben Produktneuheiten hat Citrix auf der CeBIT auch die Übernahme des Software-Unternehmens Sequoia bekannt gegeben. Die Kosten für den Aufkauf belaufen sich auf 185 Millionen Dollar in bar. Sequoia ist spezialisiert auf XML-basierte Portalsoftware. Der Terminalspezialist will damit seine im letzten Jahr mit "Nfuse" begonnene Portalstrategie ausbauen. Der Hersteller verfolgt dabei die Strategie, Windows-Anwendungen in Web-Portale zu integrieren. Diese sollen in Zukunft als mobile, ortsunabhängige Arbeitsplätze auf Endgeräten aller Art fungieren und dabei verschiedene Darstellungs- und Anwendungsstandards wie Windows, HTML und Java vereinen.