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CeBIT: AOL bietet ab Sommer DSL an

21.03.2001

HANNOVER (COMPUTERWOCHE) - Ab Sommer will auch AOL seinen Kunden endlich die Möglichkeit des breitbandigen Surfens im Internet anbieten. Das eigene DSL-Angebot realisiert AOL mit Schützenhilfe durch den Erzfeind Telekom.

Bislang war die Telekom für AOL der Beelzebub schlechthin. So betonte AOL Deutschland immer wieder, dass die Gebührenpolitik des Bonner Konzerns daran schuld sei, dass mit einer Flatrate in Deutschland kein Geld zu verdienen sei und das Unternehmen andere Online-Provider benachteilige, um die eigene Tochter T-Online zu fördern. Trotz dieser negativen Erfahrungen der Vergangenheit setzt AOL zumindest in Sachen Infrastruktur künftig auf die Telekom. Mit dem Bonner Carrier will AOL ab Sommer zusammenarbeiten, um den eigenen Kunden künftig ebenfalls einen breitbandigen Zugang ins Internet zu offerieren. Wie Konkurrent T-Online verspricht AOL seiner Klientel dabei die zwölffache ISDN-Geschwindigkeit. Zwar konnte der Online-Dienst zur CeBIT noch keine konkreten Preise nennen, doch Uwe Heddendorp versprach zumindest, dass sein Unternehmen mit einem konkurrenzfähigen Preis auf den Markt kommt.

Über die breitbandigen AOL-Zugänge sollen die eigenen Kunden, hierzulande hat AOL rund zwei Millionen Mitglieder, Filme und Musik herunterladen. Bei den hierfür benötigten Inhalten will AOL Deutschland auf das Repertoire des Mutterkonzerns AOL/Time Warner zurückgreifen. In diesem Zusammenhang betonte Michael Lynton, Chef von AOL International, dass man auf das Geschäftsmodell eines Medienhauses setze: Die Einnahmen sollen sich aus einem Mix von Zugangs- und Abogebühren sowie Online-Werbung zusammensetzen. Eine Idee, die nicht ganz neu ist. Bereits eine Woche vor der CeBIT hatte T-Online-Chef Holtrop die neue Strategie seines Online Dienstes vorgestellt und eine Zukunft als Internet-Medienhaus propagiert.