Auf Kosten der Mitarbeiter:

CDC praktiziert rigoroses Sparen

11.01.1985

NEW YORK (lo) - Schon geringe Abwesenheit beschneidet bei der Control Data Corp. künftig drastisch den Verdienst: Bleiben CDC-Beschäftigte fünf aufeinanderfolgende Tage dem Arbeitsplatz fern, werden sie nur noch 65 Prozent ihres Gehaltes beziehen.

Die Zeitregelung des amerikanischen Unternehmens sah bisher im Monat 6,7 Stunden Urlaub und 4 Stunden Krankheitszeit vor. CDC hob diese Teilung auf, zog die Kategorien zusammen und verkürzte sie auf glatte 10 Stunden Fehlzeit im Monat. Die Summe von 120 Stunden im Jahr ergibt für den CDC-Arbeitnehmer nun einen Urlaubsanspruch von drei Wochen. Davon ist die Hälfte "konvertierbar". Bisher standen für Ferien zwei Wochen, davon eine Woche für Krankheit, zur Verfügung. Wer bereits fünf Jahre zum Unternehmen gehört, liest 200 Stunden mehr auf seinem Urlaubsschein.

Wie jeder einzelne Arbeitnehmer diese neugewonnene Zeit nutzt, ist "frei wählbar": als Genesungszeit oder als Freizeit. Hat er Pech, verbringt er seinen Urlaub im Krankenhaus. Allerdings rechnet ihm dann CDC fünf Tage an.

Durch die Summe dieser Maßnahmen im Bereich der Arbeitsplatzkontrolle verspricht sich CDC "beträchtliche" Einsparungen bei den Personalkosten.

Diese Art von Verfahren liegen in den USA generell in der Verantwortung der Unternehmen. Ein amerikanischer Personalexperte meint dazu: "Es gibt so viele unterschiedliche Regelungen wie Firmen."

Die Mitarbeiter der deutschen Tochter des Unternehmens schützen betriebsverfassungsrechtliche Richtlinien vor ähnlich rigorosen Methoden.