CBT: Wer beantwortet die schweren Fragen?

18.05.1990

Wer soll das bezahlen...nein, nein, diesmal geht es ausnahmsweise nicht um die Kosten der deutschen Einheit. Es geht "nur" um die Gelder, die für Aus- und Weiterbildung im DV-Bereich ausgegeben werden. Mit der Wissensexplosion in der Datenverarbeitung - Experten sprechen von einer Verdopplung des Wissens alle fünf Jahre - sind ja bekanntlich auch die Kosten für Schulungen entsprechend nach oben gegangen.

Die Anbieter neuer Lernmedien, aber auch die großen Anwender sind nicht untätig geblieben und haben über neue Formen des Unterrichts nachgedacht.

Höchste Priorität hat die Frage: " Wie sind die Bildungskosten im Unternehmen in Griff zu bekommen und trotzdem die Mitarbeiter effektiv zu schulen?". Der Idealfall, und den propagieren viele Bildungsfachleute in den Betrieben, ist eine gute Mischung aus herkömmlichen Seminaren und Selbstlern-Programmen. Doch wenn es um Kostenreduzierung geht, ist der Idealfall nicht mehr gefragt; vor allem deshalb, weil sich bei der Bildung vordergründig am leichtesten sparen läßt.

Die Entwicklung geht deshalb eindeutig in Richtung des computerunterstützten Unterrichts. Die Umfragen geben den Unternehmen recht, wenn sie von einer großen Zufriedenheit der Teilnehmer mit dem neuen Lernmedium sprechen.

Allerdings kann diese Form des Unterrichts nicht alle Schulungsprobleme eines Unternehmens lösen. Für das Basiswissen sind die Kurse sehr gut geeignet, wenn es jedoch um Spezialwissen geht, wird es schon schwieriger. Denn wer soll die oft komplizierten fragen, die dann auftauchen, beantworten? Will man jedoch ein perfektes interaktives System aufbauen, sind die Kosten so hoch, daß man gleich die Mitarbeiter zu einem Seminar schicken kann.