Kaufberatung mit Kosten und Nutzen

Cases oder Ruggedized-Geräte: Was eignet sich wann?

30.04.2014
Von 
Dr. Harald Karcher ist freier Autor in München. Er testet mobile Geräte vom Handy bis zum Laptop und mobile Netze von WLAN bis zu LTE.

Display-Helligkeit und Anschlüsse

Auch bei den Leuchtstärken der Displays gehen Rugged-Laptops und Outdoor-Tablets oft an die Oberkante des technisch Machbaren und preislich Vertretbaren, nämlich bis zu 6.500 cd/m².

Die Displays bei typische Consumer-Notebooks besitzen selten eine höhere Leuchtkraft als 500 Cd/m². Bei den Ruggedized-Geräten verwendet Panasonic beispielsweise beim Toughbook CF-19 seine selbst entwickelte Transflective Plus Technologie. Damit bietet der 10,1-Zoll-Bildschirm die erwähnten 6500 Cd/m².

Und wer braucht 6.500 cd/m² am Notebook-Display? Viele Anwender im Außendienst können sich ihre Arbeits-Bedingungen und -Umgebungen nicht aussuchen, erwidert Rach: "Sie sind auf zuverlässige Geräte angewiesen, um effizient arbeiten zu können. Etwa die Techniker bei einem Energieversorger, die nicht nur bei Wind und Wetter, sondern auch bei starkem Sonnenschein draußen arbeiten und an Masten hochklettern müssen." Bei der Einrichtung von Mobilfunk-Basisstationen auf Dächern oder bei der Wartung von Windkraftanlagen im Outdoor-Einsatz kommt man ebenfalls kaum an echten Outdoor-Geräten mit hoher Leuchtkraft vorbei.

Peripherie-Anschlüsse

Consumer-Geräte kann man superschlecht erweitern. Die muss man meist so nehmen wie sie sind. Will man sie mit einem Barcode-Scanner, Smartcard-Reader oder RFID-Modul erweitern, so braucht man dazu meist eine externe Lösung mit Anbindung über Bluetooth, WLAN oder USB-Kabel. Zwei Teile sind aber immer eine wackelige Sache; besonders unterwegs.

Außerdem kann es passieren, dass der Handwerker zwar seinen Consumer-Laptop samt Casing auf die Baustelle mitgenommen, aber das Bluetooth-Modul für den Barcodescanner in der Werkstatt vergessen hat. Die Rückfahrt kostet Zeit und Geld. Solches Vergessen kann beim integrierten Industrie-Gerät kaum passieren, weil das Erweiterungsmodul seinen festen Platz im Rugged-Laptop hat. Außerdem sind die Komponenten beim integrierten Gerät meist perfekter aufeinander abgestimmt und durchgetestet als bei einer nachträglichen Anflansch-Lösung.

Steckt ein Consumer-Gerät in einem Casing, dann ist es fraglich, ob man es überhaupt noch Docken und in eine KFZ-Halterung einsetzen kann. Bei Rugged-Geräten werden solche typischen Business-Bedürfnisse schon von Anfang an berücksichtigt.

Beim Casing von Consumer-Geräten stellt sich auch die Frage: Kommt man, sofern vorhanden, noch an den LAN-Port und an den seriellen Port, die ja in Industrie-Umgebungen nach wie vor häufiger benötigt werden? Kann man das Gerät trotz Casing überhaupt noch in die Ladestation stellen? Oder muss man das Mobil-Device zum Laden aus dem Casing auswickeln?