Nastec und Transform wollen fusionieren:

CASE-Anbieter suchen IBM-Unterschlupf

22.09.1989

SOUTHFIELD (IDG) - Die CASE-Unternehmen Nastec und Transform haben Fusionsabsichten angekündigt. Gemeinsam wollen die finanziell angeschlagenen Firmen nun das schaffen, was ihnen im Alleingang bisher verwehrt blieb: die Etablierung am internationalen CASE-Markt. Für den Erfolg soll eine enge Zusammenarbeit mit IBM bürgen.

Nach der Fusion soll die Nastec Corp., Southfield/Michigan, als eigenständige Tochter der Transform Logic Corp. in Scottsdale/Arizona weiterbestehen. Steven Manz, bisheriger und vermutlich auch zukünftiger Präsident von Nastec, geht davon aus, daß sein Unternehmen binnen eines Jahres wieder Gewinne abwerfen wird.

Das Vertrauen der beiden Unternehmen in eine erfolgreiche Zusammenarbeit stützt sich auf einen 1,7 Millionen-Dollar-Auftrag, den IBM der Transform Corp. erteilt hat. Dort wird derzeit für Big Blue eine Version des 4GL Cross-System Products (CSP) entwickelt, mit dem Cobol-Codes generiert werden können. Gemeinsam mit dem IBM-Repository soll das System am 19. September angekündigt werden. Damit reihen sich die Partner in die Garde der Softwareunternehmen ein, die IBM helfen sollen, ihr SAA-Konzept zu realisieren (vgl. CW Nr. 35 vom 25. August 1989, Seite 1: "IBM kauft sich für SAA Software-Know-how ein").

Trotz des IBM-Auftrags steckt Transform in einer tiefen finanziellen Krise: Im Geschäftsjahr 1988 mußte das öffentliche Unternehmen bei einem Umsatz von 8,4 Millionen Dollar Verluste von 1,5 Millionen verkraften. Eine noch schlechtere Entwicklung zeichnet sich in diesem Jahr ab: Allein in den ersten vier Monaten gab es Defizite von 1 5 Millionen Dollar.

Auch bei Nastec zeigen die Bilanzen der letzten Jahre, wie dringend das Unternehmen Geschäftserfolge benötigt. Zu Beginn dieses Jahres mußte die Produktion um 30 Prozent gekürzt werden. Sprecher des Unternehmens räumen ein, daß Nastec kurz vor dem Konkurs stand.

Angesichts dieser desolaten wirtschaftlichen Lage gibt sich Nastecs Geschäftsführer Manz mit der Leitung des Tochterunternehmens zufrieden. Das "Oberkommando" der neuen Gesellschaft wird in Scottsdale liegen. Transform-Geschäftsführer Gary Melara wird auch nach der Fusion das Unternehmen leiten.