Carrier bringen sich in Stellung

16.02.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Die Geschäftsmodelle der Netzbetreiber haben sich überlebt. Eine strikte Trennung von Festnetz und Mobilfunk ist passé, die Zukunft gehört konvergenten Servicepaketen.

Hier lesen Sie …

  • was TK-Anbieter meinen, wenn sie von konvergenten Netzen sprechen;

  • wie die Netzbetreiber den Umsatzschwund im Festnetz stoppen wollen;

  • welche Strategien die Carrier verfolgen, um netzübergreifende Pakete zu schnüren.

Der Verdrängungswettbewerb unter den Netzbetreibern macht auch vor klangvollen Namen nicht Halt. Unlängst erwischte es mit AT&T ein Urgestein der TK-Geschichte. Die gute alte "Ma Bell" wurde nach über 120-jähriger Firmengeschichte ausgerechnet von ihrer Tochter SBC Communications geschluckt, einer der 1984 entstandenen Baby Bells. Der Traditionskonzern AT&T wurde damit Opfer seiner verfehlten Marktstrategie. Das Unternehmen hatte seine Mobilfunkaktivitäten aufgegeben und sich nur noch auf das Festnetzgeschäft konzentriert - einen Markt, der von schwindenden Margen, Umsätzen und Kundenzahlen geprägt ist.

AT&T setzte auf das falsche Pferd und degradierte sich selbst zum Übernahmekandidaten. SBC, das neben seinen historisch gewachsenen Festnetzaktivitäten auch die Mehrheit an dem erfolgreichen US-Mobilfunker Cingular hält, schlägt durch die Übernahme mehrere Fliegen mit einer Klappe. Der Carrier kann nun sein regionales Festnetzgeschäft mit den nationalen und internationalen Netz- und Servicekapazitäten von AT&T kombinieren und einen großen Kundenstamm übernehmen. Zudem hat das texanische Unternehmen jetzt die infrastrukturellen Voraussetzungen, netzübergreifend integrierte Produkt- und Serviceportfolios zu entwickeln. Mit anderen Worten: Die Kunden sollen Mobilfunk-, Festnetz- und auch WLAN-Dienste aus einer Hand im Rahmen eines One-Stop-Shopping beziehen können.

Nix is fix