50 Euro pro PC und Jahr

Carbonite: Online-Backup leicht gemacht

20.05.2008
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
In den USA ist Carbonite bereits Marktführer im Bereich Online-Backup. Die Firma aus Boston will sich jetzt auch in Europa verstärkt einen Namen machen.

Und hat dafür gute Karten. Carbonite wurde im Jahr 2005 unter anderem von dem "Serial Entrepreneur" David Friend gegründet und tritt seither mit dem Slogan "Backup. Simple." auf. Das Backup über den Service von Carbonite funktioniert in der Tat einfach: Der Nutzer installiert eine kompakte Software auf seinem PC und richtet sich ein Konto ein. Anschließend werden seine geänderten Daten ("inkrementelles Backup") im Hintergrund automatisch in Carbonites hoch sichere Rechenzentren in den USA und China übertragen.

Der Carbonite-Client integriert sich in den Windows-Dateimanager ("Explorer"). An einem grünen Punkt auf Datei-Icons erkennt man, dass eine Datei bereits erfolgreich gesichert ist, ein gelber Punkt signalisiert ein noch ausstehendes Backup. Über ein virtuelles Laufwerk auf dem Schreibtisch lässt sich jede Datei bei Bedarf wieder herstellen - in der neuen Carbonite-Version 3.6 sogar in jeder in den letzten drei Monaten geänderten Version.

In puncto Sicherheit lässt die Carbonite-Lösung nichts zu wünschen übrig: Die Daten werden auf dem PC vor der Übertragung ins Backup-Rechenzentrum zunächst komprimiert und dann per Blowfish-Algorithmus mit 448 Bit Schlüssellänge verschlüsselt. Zusätzlich erfolgt die Übertragung zu und von Carbonite via SSL (Secure Sockets Layer).

Das Ganze gibt es zum Festpreis von knapp 50 Euro pro Rechner und Jahr (90 Euro für zwei Jahre) ohne jegliche Größenbeschränkung - interessant nicht zuletzt für kleine und mittelständische Firmen oder größere Unternehmen mit vielen Außendienstler-Notebooks, bei denen eine Datensicherung über das übliche VPN oft ihre Tücken hat. Ein 15-Tage-Test ist kostenlos. Für die deutsche Lokalisierung und auch den technischen Support hierzulande zeichnet die niederländische Firma Globell verantwortlich, die vielen noch unter Top Systems bekannt sein dürfte und unter anderem auch WinZip lokalisiert.

Einziger Wermutstropfen für manche Anwender: Bislang funktioniert Carbonite ausschließlich mit Windows. Ein Mac-Client ist laut Friend derzeit im Beta-Stadium, und Linux (technisch dem FreebSD-basierenden Mac OS X recht ähnlich) werde die Firma dann unterstützen, wenn es dafür einen Markt gibt.