Capgemini übernimmt den deutschen IT-Dienstleister CS Consulting GmbH aus Hannover. Einen entsprechenden Vertrag haben die Partner kürzlich unterzeichnet. Die bisherigen Eigentümern sind LRPC (ein Fond unter Management der Landesbank-Baden-Württemberg-Tochter Süd Beteiligungen) sowie die Vorstände Berndt Blumenthal und Kurt Rommel. Mit der Übernahme wird Capgemini seinen Marktanteil im Bereich der IT-Services für Banken eigenen Angaben zufolge mehr als verdoppeln. Einen Übernahmepreis nannten die Partner nicht. Medienberichten zufolge zahlte Capgemini 44 Millionen Euro.

CS Consulting wurde 1984 gegründet. Das Unternehmen beschäftigt 400 Berater und Softwareentwickler. Sie erzielten 2009 einen Umsatz von 47,4 Millionen Euro bei einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von 12,6 Prozent. Der Schwerpunkt der Tätigkeiten des Unternehmens liegt in der Migration von Kernbankensystemen sowie im Aufbau von Business-Intelligence-Systemen. Die zumeist langjährigen Kunden stammen in erster Linie aus dem Finanzsektor, darunter vor allem Landesbanken und Sparkassen.

Die Capgemini-Akquisition ist in dem Tohuwabohu um die Übernahme von SIS durch Atos Origin untergegangen (siehe Siemens findet Käufer für Problemfall SIS). Marktbeobachter erachten diese Art von Deals jedoch als Erfolg versprechender. "Solche Zukäufe wie von Capgemini wird es viel öfter geben", sagte etwa Frank Ridder, Marktbeobachter bei Gartner, der "Süddeutschen Zeitung". Auf diese Weise könnten die IT-Dienstleister ihre Gewinnspanne verbessern, betonte Ridder. Andere Analysten verwiesen darauf, dass die großen Anbieter mit Spezialisten wie CS Consulting relativ schnell begehrte Experten übernehmen und attraktive Nischenmärkte erschließen können. (jha)