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Capgemini soll Google Apps unters Unternehmensvolk bringen

10.09.2007
Der IT-Dienstleister Capgemini beeinflusst die Software-Installationen auf mehr als einer Million PCs in Unternehmen weltweit. Künftig empfiehlt und implementiert das Unternehmen auch die gehosteten "Google Apps Premier Edition".

Google macht bisher den Löwenanteil seines Umsatzes mit Online-Werbung, bemüht sich aber um Diversifizierung. Seit Februar dieses Jahres offeriert der Internet-Konzern eine aufgewertete Version seiner gehosteten Produktivitätsanwendungen gegen eine Gebühr von 50 Dollar pro Nutzer und Jahr. Der niedrige Preis der Google Apps Premier Edition (bei Google heißt die Unternehmensvariante hierzulande inzwischen "Google Apps Professional" und kostet jährlich 40 Euro pro Nutzer) sprach bislang vor allem kleine Firmen und Universitäten mit schmalem Geldbeutel an. Unternehmenskunden zu überzeugen, die sich um andere Themen Gedanken machen als nur den Preis, gestaltet sich aber schwieriger. Ihnen geht es unter anderem auch um die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Leistung von Technik.

Das Büropaket von Google umfasst unter anderem E-Mail, Kalenderverwaltung, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Im ersten Halbjahr 2007 hatte das im kalifornischen Mountain View ansässige Unternehmen mit Softwarelizenzen und anderen Services um die 70 Millionen Dollar und damit weniger als ein Prozent seiner Gesamterlöse eingenommen.

Capgemini wird natürlich auch weiterhin Unternehmenssoftware von Herstellern wie Microsoft und IBM unterstützen, die den Markt dominieren, in den sich Google erst seit kurzem vorgewagt hat. Deren traditionelle Software wird typischerweise von Datenträgern direkt auf die Computer beim Anwender aufgespielt, wohingegen Googles Programme von jedem Rechner mit Internet-Anschluss aus zugänglich sind.

Capgemini hat Einfluss auf die Software auf mehr als einer Million Rechnern in Unternehmen weltweit. Auf der Kundenliste des Dienstleisters stehen zum Beispiel der Pharmariese Eli Lilly und der Wirtschaftsprüfungskonzern PricewaterhouseCoopers.

Aus Sicht des Forrester-Analysten Ray Wang gewinnt Google Apps Premier Edition durch die Unterstützung von Capgemini bei Support und Implementierung an Glaubwürdigkeit gewinnen.

Der Ovum-Experte Tom Kucharvy geht ferner davon aus, dass die Beteiligung von Capgemini mehr Anwenderfirmen dabei helfen wird, zu entscheiden, wann es sinnvoll ist, die Google Apps zu abonnieren, statt höhere Lizenz- und Warungskosten für vergleichbare Produkte anderer Anbieter zu bezahlen.

Andreas Zilch, Lead Advisor und Vorstand der Experton Group, ergänzt: "Die Initiative bietet ein logisches Angebot für den aktuellen Bedarf vieler Kunden in Deutschland. Es bleiben allerdings noch viele technische und strategische Fragen offen, sodass ein durchschlagender Erfolg im ersten Schritt noch sehr zweifelhaft ist. Auf jeden Fall bringt das Druck und Bewegung in den Office-SaaS-Markt.“(tc)