Capgemini baut US-Präsenz aus

09.02.2007
Der IT-Dienstleister Capgemini will seine wiedererstarkte US-Präsenz mit der Übernahme der Chicagoer Beratungsfirma Software Architects erweitern.

Finanzielle Details wurden nicht veröffentlicht. Erst vor vier Monaten hatte der in Paris ansässige Konzern 1,3 Milliarden Dollar für Kanbay International mit Sitz in Rosemont, Illinois, lockergemacht. Zuvor hatte das Unternehmen fünf Jahre lang seinen Betrieb in Nordamerika heruntergefahren, nachdem es nach der Übernahme von Ernst & Young Consulting im Jahr 2001 und dem anschließend Marktabschwung mit erheblichen Überkapazitäten zu kämpfen hatte.

Software Architects ist spezialisiert auf die Entwicklung von Individualsoftware und Systemintegrations-Dienstleistungen für große und mittlere Anwender. Auf seiner Kundenliste finden sich Certegy, Carlson Companies und Shell Energy; Allianzen gibt es mit Microsoft, IBM und Bea.

Software Architects ist in Privatbesitz und hat 500 Mitarbeiter, die sich auf zehn US-Standorte verteilen. Im Jahr 2006 betrugen seine Einnahmen 68 Millionen Dollar. Capgemini gliedert es in seine Midmarket-Servicesparte Sogeti ein, die dadurch in den USA auf 2000 Mitarbeiter an 24 Standorten anwächst.

Wie sein größerer Konkurrent EDS hat Capgemini in den letzten Jahren eine eindrucksvolle Erholung hingelegt. Allein seit August hat seine Aktie ein Drittel zugelegt. Trotz mehrerer Versuche, sich dauerhaft auf der anderen Seite des Atlantik zu etablieren, gelang es den Franzosen allerdings bisher nie, ein nachhaltig profitables US-Geschäft aufzubauen.

Es gibt aber Anzeichen für eine Besserung: Im ersten Halbjahr 2006 kamen 17,4 Prozent der gesamten Capgemini-Einnahmen aus den USA. Unterm Strich standen dank einer Erholung im Outsourcing-Geschäft in der Region außerdem operativ schwarze Zahlen. Dies gelang auch im dritten Quartal bei 5,9 Prozent Umsatzwachstum. Zahlen zum Gesamtjahr 2006 legt Capgemini am 15. Febuar vor. (tc)