Gadget des Tages

Canon Powershot N - Kamera vs. Smartphone

28.01.2013
Von Tobias Wendehost
Klappbares Display und Funktionen für soziale Netzwerke - mit der Powershot N sagt der japanische Elektronikkonzern Canon Smartphones den Kampf an.

Können Sie sich noch an die Zeit erinnern, als Kameras mit einem fotografischen Film funktionierten? Nach maximal 36 Aufnahmen trug man den lichtempfindlichen Bildträger in einer kleinen Spule zur Entwicklung und erhielt nach einer Wartezeit seine Fotografien. Leider war das Ergebnis mitunter verwackelt oder unscharf. Dieser Ablauf gehört seit einigen Jahren der Vergangenheit an.

Heute ist in fast jedem Smartphone eine Kamera verbaut, die zum Teil bessere Bilder schießt als ein handelsüblicher Fotoapparat. Hersteller wie Canon setzen daher alles dran, um diesen Vorsprung wieder wettzumachen. Die Powershot N soll diesem Wunsch ein Stück näher kommen.

Doch es sind weniger die Grundfunktionen, die das erreichen könnten. Mit einem 12,1 Megapixel CMOS Sensor und einer maximalen ISO-Empfindlichkeit von 6400, bietet das Gadget ähnliche Werte wie die Konkurrenz. Das unterstreicht der achtfache optische Zoom mit einer Brennweite von 28 bis 224 Millimeter und der integrierte Bildstabilisator.

Auch der 2,8-Zoll große Touchscreen auf der Rückseite und Videoaufnahmen in Full-HD (1080p) sind nichts Ungewöhnliches. Etwas außergewöhnlicher ist da schon die Möglichkeit, Bilder per WLAN in sozialen Netzwerken hochzuladen. In Kombination mit dem sogenannten "Creative Shot" sollen die bevorzugten Motive außerdem schon auf der Kamera eine spezielle Optik bekommen.

Hinter der Bezeichnung verbirgt sich eine neue Softwarefunktion. So analysiert die Powershot N laut Canon das gewählte Motiv und gestaltet fünf Bildalternativen, die sich in Bildkomposition, Belichtung, Fokuspunkt, Weißabgleich, Gradation und Kontrast unterscheiden. Zudem bietet das Gadget beispielsweise Miniatur-, Weichzeichner- und Monochrom-Effekte. Der Superzeitlupen-Modus soll bei Filmaufnahmen einen "Hauch von Drama" liefern.

Gesteuert wird dies über den klappbaren Touchscreen. Canon orientiert sich bei der Bedienung an Smartphones und lässt das auch in der Beschreibung anklingen: Auf dem Display "erfolgt nicht nur die Steuerung entscheidender Kamerafunktionen wie Scharfstellung oder Auslösung, sondern auch die Bildwiedergabe mit vertrauten, intuitiven Gesten." Die Ähnlichkeit zum Mobiltelefon wird durch die Möglichkeit, Apps zu installieren, noch deutlicher. Eine Applikation ergänzt nach Angaben des Hersteller beispielsweise Fotos mit GPS-Daten. Speichern lassen sich die Bilder auf MicroSD, MicroSDHC oder MicroSDXC. Der Akku soll für rund 200 Aufnahmen reichen.

Die Powershot N ist mit 195 Gramm ein Leichtgewicht unter Digitalkameras. Mit einer Preisempfehlung von 329 Euro für ein schwarzes oder weißes Modell, erleichtert sie allerdings auch erheblich das Portemonnaie. Letztlich kann die Kamera den Kampf gegen das Smartphone aber nicht gewinnen. Dafür müsste sie permanent Online sein und Telefonfunktionen haben.