Der Druck auf die Umsätze hält an

Cambridge rettet Novell-Ergebnis

15.03.2002
MÜNCHEN (CW) - Die Softwerker von Novell haben im ersten Quartal des Fiskaljahres 2002 positive Zahlen vorgelegt - nicht zuletzt dank der übernommenen Firma Cambridge Technology Partners. Allerdings relativierte Novell jeglichen Enthusiasmus, denn die mittelfristigen Aussichten sind düster.

In den Monaten November bis Januar erzielte Novell überraschend einen Nettogewinn von 8,35 Millionen Dollar. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen im Vergleichsquartal noch 7,7 Millionen Dollar Verlust gemacht. Der Umsatz stieg über das Jahr von 245 Millionen auf 271 Millionen Dollar an. Allerdings stammen 58 Millionen Dollar davon aus der Konsolidierung von Cambridge Technology Partners. Novell hatte die Beratungsfirma im vergangenen Jahr für mehr als 250 Millionen Dollar geschluckt und sich strategisch neu ausgerichtet. Den Gewinn erzielte die Company bei rückläufigen Einnahmen aus dem Softwaregeschäft vornehmlich durch eine Senkung der operativen Kosten um 40 Millionen Dollar.

Entwarnung kann indes nicht gegeben werden, denn in den kommenden Monaten erwartet CEO Jack Messman weiter hohen Druck auf die Umsätze. Für das laufende Quartal prognostizierte das Unternehmen Einnahmen zwischen 255 und 265 Millionen Dollar, ein Plus von vier bis acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Als Ergebnis wird der Breakeven angestrebt, jedoch vor Abzug eventueller Sonderposten für Restrukturierungsmaßnahmen. Positive Impulse verspricht sich die Company durch die Rückkehr des ehemaligen Novell-Strategen Chris Stone ins Topmanagement. (ajf)