CAD und CAM auf dem Orgatechnik Congress '84:Mehr Rechner in Konstruktion und Fertigung

26.10.1984

Ein zweitägiges CAD-Forum bietet den Entscheidungsträgern, die sich mit der Einführung und Anwendung von CAD-Systemen befassen, die Möglichkeit, sich einen Überblick über den aktuellen Stand dieser Problemstellung zu verschaffen. Parallel dazu findet unter dem Motto "Rechnereinsatz in der Fertigungsindustrie" ein CAM-Forum statt, das dem Besucher einen Überblick über die Vielfalt des Einsatzes moderner Computertechnologie geben soll.

Die Automatisierung und damit einhergehende Rationalisierung von Produktionsprozessen war bisher weitgehend fertigungstechnisch orientiert. Zunehmend zeigt sich allerdings die Notwendigkeit, auch die der Fertigung vorgelagerten Bereiche der Konstruktion und Arbeitsvorbereitung in diesen Prozeß mit einzubeziehen. Durch den Einsatz von EDV-Sytemen bieten sich Möglichkeiten zur Realisierung einer integrierten Informationsbearbeitung von der Konstruktion bis hin zur Fertigung.

Im Bereich der Konstruktion hat sich der Begriff "Computer Aided Design" (CAD), was soviel wie rechnergestütztes Konstruieren bedeutet, auch im deutschsprachigen Raum für die automatisierte Verarbeitung von werkstückbezogenen Informationen durchgesetzt. Die grafische Datenverarbeitung steht hierbei wegen des hohen Anteils an Zeichenarbeiten im Vordergrund.

CAD-Systeme stellen sich als komplexe Hardware- beziehungsweise Softwaresysteme dar, deren Anschaffung und Eingliederung in die betriebliche Organisationsstruktur erhebliche Investitionen erfordert. Die Problematik der Beurteilung der Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von CAD-Systemen gewinnt somit zunehmend an Bedeutung.

Diese Systeme sind derzeit in verschiedenen Komplexitätsstufen auf dem Markt verfügbar. Sie bieten Möglichkeiten zur Beschreibung, Manipulation, Darstellung und Verwaltung von technischen Objekten aller Art. Darüber hinaus können auch Aufgaben wie NC-Programmierung, Berechnungen, Bewegungssimulation, Einbauuntersuchungen, Informationsbereitstellung und Projektüberwachung zumindest teilweise unterstützt werden. Der Konstrukteur und der Arbeitsplaner erhalten mit diesen Systemen ein Hilfsmittel, das sie von Routinetätigkeiten entlastet und damit mehr Raum für die kreativen Arbeitsinhalte schafft.

CAD-Systeme werden sowohl als Softwarepakete als auch als komplette Hardware-/Softwaresysteme (Turnkey-Systeme) angeboten. Neben Systemen, die für spezielle Anwendungsgebiete ausgelegt sind, gibt es in großer Anzahl Systeme, die universell eingesetzt und darüber hinaus noch durch branchenspezifische Anwendungspakete ergänzt werden können.

Der potentielle Anwender sieht sich somit einem breitgefächerten Angebot von komplexen Systemen unterschiedlichster Leistungsfähigkeit gegenüber, das er unter Einbeziehung der Anforderungen und Ressourcen seines Betriebs beurteilen muß.

Für den Ingenieur in der Fertigungsindustrie ist CAM (Computer Aided Manufacturing) eines der heißen Themen in der betrieblichen Organisation. CAM wird langfristig nicht nur das Berufsbild des Ingenieurs verändern, sondern auch seine Stellung im Betrieb. Bereits jetzt ist zu beobachten, daß die gesamte Datenverarbeitung im Betrieb, bisher von den Kaufleuten beherrscht, vom technischen Bereich aus aufgerollt wird.

Zukünftige integrierte Informations- und Kommunikationssysteme werden - in den kaufmännischen, technischen und Produktions-Bereichen - dezentral organisiert, jedoch über den gesamten Betrieb vernetzt sein. Dem technischen Bereich kommt dabei eine innovative Rolle zu, die seine Bedeutung im Gesamtsystem steigert.

Das CAM Forum will dazu beitragen, seinen Besuchern einen Informationsvorsprung zu verschaffen. Dem Ingenieur aus technischer Leitung, Fertigungssteuerung und Entwicklung sollen Hinweise gegeben werden, wie sein spezielles Problem lösbar ist. Die Beispiele - von der Produktionsplanung bis hin zum Roboter und computergestützter Qualitätskontrolle - sollen helfen, den richtigen Ansatzpunkt zu finden für die eigenbetriebliche Umsetzung.

Die beiden CAD/CAM-Foren haben folgende Schwerpunkte:

- Problematik der Auswahl eines CAD-Systems

- CAD für Organisatoren und Systemingenieure

- CAD-Marktsituation

- Integration eines CAD/CAM-Systems in einem industriellen Unternehmen

- Wirtschaftlichkeitsberechnungen

- Einsatz in Klein- und Mittelbetrieben

- CAD im Rahmen der Automatisierung der Fertigungsorganisation

- Datenbanken für CAD-Systeme

- Schnittstellen bei Grafiksystemen

- GKS-Normung für CAD-Anwender

- Einführungstraining von CAD-Systemen

- Lokale Netzwerke für CAD

- Einführungsstrategien

- Förderungsmaßnahmen und Verwirklichung

- Ökonomische Aspekte.