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Cabletron teilt sich in vier Töchter

11.02.2000
Börsengänge noch in diesem Jahr

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Netzwerk-Company Cabletron will ihre Geschäfte auf vier Tochtergesellschaften verteilen, die noch in diesem Jahr an die Börse gehen sollen. Das angeschlagene Unternehmen aus Rochester, New Hampshire, hatte lange Zeit vergeblich nach einem Kaufinteressenten gesucht. Nach Angaben des Brancheninformationsdienstes "Computerwire" hatten Alcatel SA, Nortel Networks und Siemens zwar Interesse gezeigt, auf einen Kaufpreis einigte man sich jedoch nicht. Daraufhin hatte Firmengründer und -chef Craig Benson im vergangenen Jahr das Unternehmen verlassen. Neuer CEO (Chief Executive Officer), Chairman und President wurde Piyush Patel, damals Senior Vice-President der Forschungsabteilung (CW Infonet berichtete).

Die neuen Geschäftseinheiten sollen zunächst als Tochtergesellschaften von Cabletron fungieren. Die Web-Hosting- und Access-Produkte firmieren unter Riverstone Networks. Dieses Unternehmen soll sich unter der Leitung von Romulus Pereira allein auf den Service-Provider-Markt konzentrieren. Enterasys Networks wird mit Cabletrons "Smartswitch"-Produkten die Global-2000-Unternehmen ins Visier nehmen, die in Richtung E-Commerce gehen wollen. Chef dieser Firma wird Henry Fiallo. Die dritte Tochter, Global Network Technology Services, wird sich mit Earle Humphreys an der Spitze auf Netwerk-Beratungsdienste konzentrieren. Die Softwaretochter Aprisma Management Technologies (ehemals Spectrum) war bereits Ende 1999 aus der Taufe gehoben worden und beschäftigt sich mit System-Management (CW Infonet berichtete).

Analysten bewerteten die Zerschlagung positiv und sind sich einig, dass die einzelnen Geschäftsbereiche außerhalb eines Konzerns mehr Zukunftsaussichten haben. Im nachbörslichen Handel stieg die Cabletron-Aktie um rund 2,50 Dollar auf 37 Dollar.