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Cable & Wireless gibt defizitäres US-Geschäft ab

09.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der britische Carrier Cable & Wireless (C&W) hat nach gut sechs Monaten Suche einen Käufer für sein US-Geschäft gefunden. Wie das Unternehmen bekannt gab, ist die Investment-Firma Gores Technology Group bereit, bis zu 125 Millionen Dollar für Cable & Wireless America (CWA) zu bezahlen.

Um möglichst viel Geld aus dem Verkauf zu erlösen, hat der Carrier für seine US-Tochter bereits Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Damit werden die Gläubiger nur für 15 Prozent ihrer Forderungen entschädigt, gleichzeitig kann CWA bestehende Verträge über das Leasing von Immobilien beenden oder neu verhandeln. Um die Fortführung des operativen Geschäfts zu gewährleisten, stellt die Konzernmutter CWA 100 Millionen Dollar als Übergangskredit zur Verfügung. Die Transaktion soll bis Ende des laufenden Geschäftsjahres (Ende: 31. März 2004) abgeschlossen sein. Kaufpreis und Restrukturierung müssen allerdings noch vom zuständigen US-Konkursgericht genehmigt werden, teilte John Dubel, CEO der US-Tochter von C&W, mit. Dubel war bereits im Juli vergangenen Jahres bei der Reorganisation von Worldcom/MCI als vorübergehender Finanzchef eingesprungen.

C&W schätzt, dass der Verkauf des US-Geschäfts das operative Ergebnis im vierten Geschäftsquartal mit zehn bis 15 Millionen Pfund belastet. Die gesamten Ausstiegskosten wurden mit maximal 300 Millionen Pfund (etwa 520 Millionen Dollar) beziffert. Analysten hatten mindestens eine doppelt so hohe Summe erwartet. (mb)