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CA: "Wir haben kein Liquiditätsproblem"

22.02.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die derzeit unter Druck stehende US-Softwareschmiede Computer Associates (CA) hat am gestrigen Donnerstag eine Stellungnahme veröffentlicht, in der das Unternehmen beteuert, über ausreichend flüssige Mittel zu verfügen. Hintergrund war ein Bericht von Bloomberg, dass CA 600 Millionen Dollar von einer seiner Kreditlinien dazu verwendet habe, um seine Verbindlichkeiten aus kurzfristigen Finanzierungspapieren abzubauen. Dabei wurde die Zahlungsfähigkeit des Konzerns in Frage gestellt. Gegen diese Darstellung wehrte sich der Softwarekonzern vehement: "Die ausstehenden Anleiheobligationen können mit den verfügbaren Barreserven sowie den Mitteln aus dem operativen Geschäft gedeckt werden. Zudem reicht unser Cash-Flow, um das tägliche Geschäft zu finanzieren." Die 600 Millionen Dollar der einen Kreditlinie seien verwendet worden, um ein Bankendarlehen zurückzuzahlen, das im Juni 2002 ausläuft, erklärte CA weiter. Es habe

sich hierbei um eine Restrukturierung des Fremdkapitals gehandelt.

Dabei seien die Gesamtschulden des Unternehmens nicht erhöht worden. Im Januar habe man den Schuldenberg um 200 Millionen Dollar auf rund 3,6 Milliarden Dollar reduziert. Seit dem 1. Februar 2002 seien weitere 200 Millionen Dollar getilgt worden. Ende Februar sollen die Schulden dann insgesamt 3,4 Milliarden Dollar betragen. "Wir haben seit dem Geschäftsjahr 1998 (inklusive 1998) jährlich einen operativen Cash-Flow von einer Milliarde Dollar generiert. Im derzeitigen Quartal verfügen wir historisch gesehen über die meisten Barmittel", fügte CA in seiner Stellungnahme hinzu.

Das Unternehmen steht derzeit an mehreren Fronten unter Druck. Presseberichten zufolge untersuchen die US-Bundespolizei FBI, die Staatsanwaltschaft sowie die Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) die Bilanzen der Softwareschmiede. Immer wieder war der Vorwurf laut geworden, dass CA in den vergangenen Jahren mit seiner neuen Bilanzierungsmethode versucht habe, die Ergebnisse zu schönen (Computerwoche online berichtete).

Die Anleger zeigten sich verunsichert über die jüngsten Entwicklungen: Das CA-Papier, das bereits am vergangenen Mittwoch um 17 Prozent eingebrochen war, fiel am gestrigen Donnerstag um weitere 9,6 Prozent auf 18,90 Dollar (ka)