Computer Associates (CA) hat die Veröffentlichung seiner Bilanzen zum abgeschlossenen vierten Quartal und Geschäftsjahr um bis zu zwei Wochen verschoben. Die Finanzabteilung sei wegen der gerade abgeschlossenen Revision älterer Bilanzen nicht rechtzeitig mit den Berichten fertig geworden, erklärte das Unternehmen. Die Zahlen sollten eigentlich am 12. Mai herauskommen und werden von Analysten und Investoren als Indikator für die Ausrichtung des Softwarekonzerns mit Spannung erwartet. CA hatte im letzten Monat Chief Executive Officer Sanjay Kumar im Zuge des Bilanzskandals entmachtet. Übergangsweise steht Board-Mitglied Kenneth Cron an der Firmenspitze, ein permanenter Nachfolger wird ebenso gesucht wie ein neuer Finanzchef.

Jeff Clarke, Chief Operating Officer und agierende Chief Financial Officer, erklärte, die Revision habe "buchstäblich tausende Arbeitsstunden" von der Erstellung der aktuellen Bilanzen abgezogen. Auch der externe Buchprüfer KPMG halte die Verschiebung für angemessen. Den Richtlinien der Börsenaufsicht zufolge muss CA die Bilanzen bis spätestens 16. Juni vorlegen. Einige vorläufige Ergebnisse verlautbarte das Unternehmen mit Sitz in Islandia, New York, bereits. Die Einnahmen im Ende März abgeschlossenen Quartal sollen um die 850 Millionen Dollar betragen, das wären sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn pro Aktie - einen einmaligen Zugewinn aus dem Verkauf einer Sparte von zehn Cent eingeschlossen - soll 16 bis 17 Cent betragen nach einem Fehlbetrag von 18 Cent je Anteilschein vor Jahresfrist.

Weiter kündigte CA an, es werde die Bilanzen für die zwei vorangegangen Vierteljahre revidieren und dabei Umsatz und Gewinn um insgesamt neun Millionen Dollar reduzieren, um eine Änderung in der Verbuchung von Softwareverträgen abzubilden. Zum Fixing an der NYSE schloss die CA-Aktie gestern 3,3 Prozent leichter bei 26,86 Dollar. (tc)