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CA verklagt Rocket Software wegen Code-Klau

03.08.2007
CA, vormals Computer Associates, wirft der Firma Rocket Software vor, mit seinem Code Datenbank-Tools entwickelt und CA damit um mehr als 200 Millionen Dollar geschädigt zu haben.

CA fordert in seiner erweiterten Klage - eine erste Fassung war bereits im April angestrengt worden - nun die Zerstörung aller Kopien von Rocket-Software-Software, in denen CA-Code steckt, eine Verfügung gegen den weiteren Verkauf der Produkte sowie mehr als 200 Millionen Dollar Schadenersatz.

Die Vorgeschichte: Vier Mitarbeiter von damals noch Computer Associates wechselten im Jahr 2000 von seiner Tochterfirma Platinum Technologies zu Rocket Software. Vorher sollen sie noch Code gestohlen und dann beim neuen Arbeitgeber benutzt haben, um insgesamt sechs Tools zur Verwaltung der IBM-Datenbank DB2 zu erstellen und auf den Markt zu bringen. Rockets Produkte kamen dabei deutlich schneller heraus als die von Computer Associates.

Rocket brachte zunächst im Dezember 2000 drei Tools auf den Markt, sechs Monate später folgten drei weitere. Computer Associates hatte für seine entsprechenden Entwicklungen mehr als drei Jahre benötigt. Konkret geht es bei der CA-Klage um die Rocket-Lösungen "DB2 Query Monitor", "DB2 Log Analysis Tool", "DB2 Object Restore Tool", "DB2 Archive Log Accelerator", "DB2 Automation Tool" sowie "DB2 Change Accumulation Tool".

CA hatte Rocket Software erstmals im Jahr 2001 mit dem Vorwurf des Code-Klaus konfrontiert, der natürlich geleugnet wurde. Im Jahr 2004 erhielt CA dann ein anonymes Schreiben, das offenbar von einem Rocket-Mitarbeiter stammte und den Diebstahl des geistigen Eigentums im Detail schilderte. Beide Unternehmen versuchten dann eine Weile lang, eine Inspektion ihrer jeweiligen Quellcodes durch eine neutrale Instanz zu arrangieren, konnten sich aber nicht einig werden. (tc)