Auf der Hausmesse dominiert das Thema System-Management

CA gibt Ingres als Open-Source-Datenbank frei

28.05.2004
LAS VEGAS (ave) - Computer Associates (CA) richtet seine Produkte auf ein "Enterprise Infrastructure Management" ein. Auf der Hausmesse CA World kündigte der Hersteller zudem die Übergabe von "Ingres" in den Open-Source-Status an.

Die Konzentration seines Hauses auf den Bereich System-Management verdeutlichte CAs Interims-CEO Kenneth Cron mit der Ankündigung eines als Enterprise Infrastructure Management (EIM) bezeichneten Technikkonzepts. Anwender sollen auf diesem Weg mit Werkzeugen ausgestattet werden, um vorhandene IT-Komponenten besser zu erfassen, die Leistung ihrer Infrastrukturen zu erhöhen sowie diese wirksamer vor Angriffen zu schützen. "CIOs sollen in die Lage versetzt werden, ihre IT so zu managen wie das Business", sagte Mark Barrenechea, Senior Vice President Product Development bei CA. Dazu gehöre, die Gesamtkosten für die IT mit der tatsächlichen Nutzung der Infrastruktur durch die jeweiligen Abteilungen und Mitarbeiter zu verknüpfen. Ferner gelte es, die Bedeutung der IT für einzelne Geschäftsprozesse zu erfassen und zu überwachen.

Wichtig sei EIM aber auch im Hinblick auf Trendthemen wie On-Demand- oder Grid-Computing. Barrenechea: "Wir werden unseren Kunden On-Demand-Funktionen nicht als eine Option anbieten, sondern sie als festen Bestandteil im Portfolio implementieren." Als erstes Element dieser Strategie präsentierte der Hersteller das "Management Bundle for Microsoft Exchange", das Komponenten der CA-Marken "eTrust", "Brightstor", "Unicenter" sowie "Allfusion" vereint. Unternehmen sollen mit dieser "kompletten Management-Lösung" ihre Kommunikationsinfrastruktur besser im Griff haben und konsolidieren können. Nach und nach will man alle Produktlinien um EIM-Funktionen erweitern. Diese kommen in Form von "Common Services". Solche gemeinsamen Dienste basieren auf CAs "Ingres"-Datenbank, die um Grid- und Cluster-Funktionen sowie um Management-Elemente erweitert wird.

Eine größere Verbreitung der Datenbank verspricht sich CA von der Ingres-Freigabe für die Open-Source-Community. "In 90 Tagen kann sich jeder Ingres von unserer Web-Seite www.ca.com/opensource laden", kündigte Barrenechea an. Die Nutzung erfolge im Rahmen der eigens geschaffenen "CA Trusted Open Source Licence" (CA-TOSL), die derzeit der Open Source Initiative (OSI) vorliegt. Das Lizenzmodell sieht vor, Änderungen, die Benutzer in der Datenbank entwickeln, wieder in die gemeinsame Arbeit zurückfließen zu lassen.

Chief Technology Officer (CTO) Yogesh Gupta berichtete zudem, mit dem "Kernel General Event Manager" (KGEM) der Community eine Erweiterung des Linux-Kernels übergeben zu haben. KGEM soll dort Schnittstellen für Management- und Sicherheitsfunktionen bereitstellen, IBM und Hewlett-Packard (HP) hätten bereits ihre Unterstützung für die Erweiterung angekündigt. Das Hype-Thema Information-Lifecycle-Management ließ CA auf seiner Hausmesse ebenfalls nicht aus. Auf Basis der Open-Source-Technik "Plone" und des "Brightstor Portal" hat der Hersteller das neue Produkt "Brightstor Document Manager" entwickelt. Damit betritt der Anbieter Neuland, denn bislang fanden sich unter dem Brightstor-Dach lediglich Lösungen rund um das Speicher-Management.

Mit derartigen Ankündigungen waren die CA-Vertreter sichtlich bemüht, nach den Bilanzierungsproblemen der vergangenen Monate und dem Rücktritt von Vorstandschef Sanjay Kumar das Augenmerk der Öffentlichkeit nun wieder auf Produkt- und Techniktrends zu lenken.