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CA-Ergebnis dreht ins Plus

26.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Softwarekonzern Computer Associates International (CA) hat im Ende September abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal 2006 einen Nettoprofit von 41 Millionen Dollar oder sieben Cent je Aktie erzielt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war ein Verlust von 98 Millionen Dollar beziehungsweise 17 Cent pro Anteil angefallen. Damals hatten jedoch hohe Sonderkosten, darunter eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 211 Millionen Dollar an getäuschte Anleger, das Ergebnis stark belastet (siehe: "Sonderbelastungen verhageln CA-Ergebnis"). Werden Einmaleffekte nicht berücksichtigt, so konnte CA seinen Gewinn gegenüber dem Vorjahr von 21 auf 24 Cent je Aktie verbessern und damit die Markterwartungen treffen.

Die Umsätze wuchsen im Jahresvergleich um neun Prozent auf 942 Millionen Dollar - von Thomson First Call befragte Analysten hatten jedoch im Schnitt mit 945 Millionen Dollar an Einnahmen gerechnet. Das Segment System-Management um die Produktlinie Unicenter war mit einem Beitrag von 303 Millionen Dollar der größte Umsatzträger. Insgesamt verbuchten alle Softwarebereiche einen Zuwachs - bis auf das Storage-Geschäft, das im Jahresvergleich um drei Millionen auf 102 Millionen Dollar schrumpfte. Verantwortlich für diese branchenuntypische Entwicklung machte CEO John Swainson Schwächen im Vertrieb, die das Unternehmen jedoch bereits behebe. Generell glaube CA an den Storage-Markt und habe dies mit dem Kauf von iLumin erst kürzlich unter Beweis gestellt (siehe auch:"CA übernimmt E-Mail-Archivierungsspezialisten iLumin").

Swainson sieht in dem profitablen Quartal ein klares Zeichen für CAs Erholung von etwas , was er als "Nahtod-Erfahrung" bezeichnete. Die Company habe das Geschäft nach den neuen Wachstumschancen ausgerichtet, Programme zur Stärkung des Vertriebs ausgesetzt und das Produktportfolio durch eine Reihe von Übernahmen gestärkt, erklärte der Ex-IBM-Manager. Unter anderem erwarb das Unternehmen aus Islandia, New York, im Juli Niku Corp., einen US-Anbieter von IT-Management- und -Governance-Lösungen, (siehe auch: "CA kauft Niku"). Im Juni war die Übernahme des Netz-Management-Spezialisten Concord Communications abgeschlossen worden (siehe auch:"CA schluckt Concord Communications").

Swainson räumte in einer Telefonkonferenz ein, dass die Bilanz besser hätte ausfallen können. Da sich neue Management-Team aber auf einen langfristigen Umbau des Konzerns konzentriert habe, handle es sich dabei bestenfalls um Schönheitsfehler. "CA arbeitet nach wie vor nicht optimal, macht jedoch Fortschritte beim Umformen der internen Prozesse und dem Wiederherstellen von Kundenbeziehungen", so der Topmananger.

Der CA-Chef warnte davor, dass auch künftige Geschäftsentwicklung nicht ganz glatt verlaufen werde. Im laufenden Quartal erwarte er einen bereinigten Gewinn von 24 Cent je Aktie bei Umsätzen von 950 bis 980 Millionen Dollar. Von Thomson First Call befragte Analysten waren bislang auf dieser Basis von einem Pro-forma-Profit von 25 Cent bei Einnahmen von 980 Millionen Dollar ausgegangen. Gleichzeitig senkte die Softwareschmiede ihre Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht auf 3,8 bis 3,85 Milliarden Dollar. (mb)