C2000: Ameriquest-Einstieg war fuer das Jahresergebnis wichtig

15.09.1995

Von Arnd Wolpers*

Im August 1995 hat die Computer 2000 AG (C2000) die 51-Prozent- Mehrheit des US-Distributors Ameriquest Technologies Inc., Santa Ana, uebernommen. Nachdem der US-Distributor im Geschaeftsjahr 1994/95 weit hinter seinen Umsatz- und Ertragszielen zurueckgeblieben war, machte das Geruecht vom Ausstieg der C2000 AG aus dem fuer die Muenchner strategisch wichtigen US-Engagement die Runde. In diesem Fall waere es zwangslaeufig zur Abschreibung des 18-Millionen-Dollar-Darlehens gekommen, das C2000 Ameriquest eingeraeumt hatte. Diese Aktion haette das Ergebnis des laufenden Geschaeftsjahrs total verhagelt. Der nach Neuverhandlungen gefundene Kompromiss ist fuer C2000 notwendig und in bezug auf die Bilanz sehr wichtig. Innerhalb der naechsten zwei Jahre wird der Anteil des Muenchner Unternehmens an Ameriquest auf 62 Prozent aufgestockt werden. Insgesamt will man rund 50 Millionen Dollar aufwenden. Urspruenglich war diese Summe als Kaufpreis fuer die zunaechst ins Auge gefasste 51prozentige Beteiligung gedacht gewesen.

Die Planung sieht fuer das Geschaeftsjahr 1995/96 (Ende: 30. September 1996) ein ausgeglichenes Ameriquest-Ergebnis vor. Eine Ertragswertberechnung ist nicht moeglich, da die Amerikaner noch rote Zahlen schreiben. Bei C2000 wird das Engagement in die US- Company den Ertrag fuer das laufende Geschaeftsjahr kaum schmaelern, da die neue Tochter nur im September 1995 in die Konzernkonsolidierung faellt.

Auf jeden Fall hat C2000 fuer die Ameriquest-Beteiligung mit 16 Cent fuer einen Umsatz-Dollar einen hoeheren Preis gezahlt, als die eigene Aktie zur Zeit an der Boerse bringt. Bei einem geschaetzten Umsatz von 4,8 Milliarden Mark im laufenden Geschaeftsjahr 1994/95 (Ende: 30. September 1995) und einer Boersenbewertung von 365 Millionen Mark gibt der Kaeufer von C-2000-Aktien 7,6 Pfennige fuer eine Umsatz-Mark aus. Damit gehoert die Notiz der Muenchner, gemessen an der Kurs-Umsatz-Bewertung, zu den preiswertesten Handelstiteln auf dem deutschen Kurszettel.

Dennoch draengt sich ein Engagement in C2000 derzeit nicht auf. Anhaltender Margendruck, der niedrige Dollarkurs sowie die Folgen der Eingliederung der C2000 AG in den Viag-Konzern belasten die Performance und das Ergebnis. Von einer Erhoehung des Vorsteuergewinns (Vorjahr: 30,3 Millionen Mark) um bis zu 50 Prozent, die im Fruehjahr dieses Jahres noch in Aussicht gestellt worden war, geht das Unternehmen in seinem Zwischenbericht vom 30. Juni 1995 jedenfalls nicht mehr aus.

Ein 30prozentiger Ergebniszuwachs erscheint vor dem Hintergrund des Umsatzwachstums dennoch moeglich und sollte zu einem Vorsteuerertrag von 40 Millionen Mark fuehren. Bei einer angenommenen Steuerquote von 50 Prozent errechnet sich ein Gewinn nach Steuern in Hoehe von 20 Millionen Mark beziehungsweise 30 Mark je Aktie. Die Schaetzungen der Analysten reichen, bezogen auf eine Aktie, von 24 bis 33 Mark fuer das laufende Geschaeftsjahr beziehungsweise von 37 bis 44 Mark fuer das Geschaeftsjahr 1995/96.

*Arnd Wolpers ist Geschaeftsfuehrer der Vermoegensverwaltungsgesellschaft CMW GmbH in Muenchen. Die hier veroeffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, dir wir fuer vertrauenswuerdig und zuverlaessig halten. Trotz sorgfaeltiger Quellenauswahl und -auswertung koennen wir fuer die Vollstaendigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit uebernehmen, als grobe Fahrlaessifkeit oder Vorsatz Haftungbegruenden. Jede darueber hinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Fuer Angaben Dritter uebernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch staerkere Kursschwankungen gekennzeichnet.