Butler-Studie: System-Management im Vergleich

18.06.2003
Von Stefan Ueberhorst

modulare, einfacher implementierbare und bedienbare Systeme.

Vom Framework zur Komponentenarchitektur

Vor allem die Großen der System-Management-Branche hatten erheblichen Entwicklungsaufwand, um diese Aspekte in ihren Produkten zu berücksichtigen. Ob Computer Associates (CA), Hewlett-Packard, IBM Tivoli oder BMC: Allen Anbietern war gemein, dass ihre komplexen Pakete als Framework integriert waren, von Modularität konnte keine Rede sein. Großprojekte mit hohen Investitionskosten waren die Folge - ein Abenteuer, auf das sich nur weltweit operierende Konzerne einließen. Doch die Hoffnung, mit einer proprietären Gesamtlösung eine Art De-facto-Standard in Sachen System-Management setzen zu können, hat sich für keinen der Anbieter erfüllt.

Eine neue Softwarearchitektur sollte den Abschied von der Kompaktidee einleiten. Computer Associates meldete Mitte 2001 das Re-Design von „Unicenter“, das inzwischen ein Set von rund 80 System-Management-Modulen umfasst. Auch die übrigen Framework-Anbieter reagierten. Neben CA hat sich Butler HP und IBM/Tivoli näher angesehen - BMC wollte sich an der Befragung der Analysten nicht beteiligen.

Das Ranking der drei Schwergewichte fällt knapp aus. Von den insgesamt 70 erreichbaren Punkten (sieben Kategorien mit jeweils maximal zehn Punkten) sammelt Unicenter 57, gefolgt von Tivoli (55 Punkte) und „HP Openview“ (54 Punkte). Deutlichere Unterschiede ergeben sich erst beim Blick auf die einzelnen Kategorien.

In der Disziplin „Architektur“ ging es Butler in erster Linie um den Wandel der Produkte vom Framework zum Modulbaukasten. Auch der vom passiven Monitoring zum proaktiven Management veränderte Aufgabenbereich hatte Folgen auf die technische Infrastruktur der Lösungen. Das Resultat ist eine vom prinzipiellen Aufbau bei allen Anbietern ähnliche Architektur: Das Framework wurde in Komponenten unter anderem für Netz-, Operations-, Ressourcen- und Web-Infrastruktur-Management zerlegt, deren Verbindung nun „Common Services“ (CA) beziehungsweise „Component Services“ (Tivoli) übernehmen.