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Business-Process-Management verspricht gute Geschäfte

28.03.2007
Gartner zählt BPM zu den am schnellsten wachsenden Softwaremärkten - 2007 mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz.

Anbieter von Suiten für Business-Process-Management können sich freuen: Auf dem derzeit in London stattfindenden Gartner BPM Summit prognostizierten die Analysten dieser Produktkategorie ein durchschnittliches Umsatzplus von 24 Prozent pro Jahr - und zwar für den Zeitraum 2006 bis 2011. In diesem Jahr soll der einschlägige Markt weltweit erstmals die Grenze von einer Milliarde Dollar überschreiten, 2011 wird der Umsatz voraussichtlich 2,6 Milliarden Dollar erreichen. Als Gründe für diese Steigerung nennt Gartner neben der fortschreitenden Globalisierung vor allem die zunehmende Kundenorientierung der Unternehmen und die weiter wachsende Bedeutung des Internet - alles Aspekte, die den Geschäftsabläufen mehr Dynamik abfordern. Die Nachfrage nach Software, mit der sich solche Prozesse als Ganzes betrachten und koordinieren lassen, würde entsprechend steigen.

2005 ist das Geburtsjahr des BPM-Markts gewesen, so die Analysten. Entstanden sei diese Disziplin aus früheren Prozess-Management-Theorien und Verfahren wie Total-Quality-Management (TQM) und Business Process Reengineering (BPR). Inzwischen betrachte man jedoch Geschäftsprozesse als eine Art Asset, dessen Komponenten man modellieren (Design), wiederverwenden und so nutzen kann, wie es diverse Geschäftsvorfälle erfordern. Im Resultat sollen Unternehmen flexibler und schneller auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren können. Entsprechend hoch sind die Erwartungen der Unternehmenslenker an ihre Chief Information Officers (CIOs): 45 Prozent erwarten, dass ihre CIOs mehr Verantwortung in Sachen IT-Unterstützung beziehungsweise IT-Management für neue oder sich wandelnde Geschäftsprozesse übernehmen, so eine Umfrage von Gartner und Forbes im vergangenen Jahr.

Bezüglich des Produktangebots gibt es auch klare Vorstellungen. Während sich reine BPM-Software bislang dadurch auszeichnet, dass sie lediglich den zwischenmenschlichen oder systemtechnischen Workflow unterstützt, reicht dies in Zukunft nicht mehr. Inzwischen geht es um das Handling des gesamten Prozess-Lebenszyklus. Hier würden Plattformanbieter wie IBM, SAP und Oracle aggressiv vorpreschen, um zu einem ausgereiften BPM-Portfolio zu kommen. Andere Hersteller wie Microsoft und Computer Associates sähen in BPM eher eine Ergänzung ihrer Middleware und würden das Thema deshalb weniger intensiv angehen. (ue)