Cordys entwickelt mit "Cordys BPMS" BPM-Software (Business Process Management), mit der sich Prozesse auf der Grundlage von Service-orientierten Architekturen (SOA) gestalten und steuern lassen. Zu den Kunden zählen Banken, die mit den Programmen transaktionsorientierte Abläufe definiert haben und hierzu auf bestehende IT-Lösungen - meist Mainframe-Applikationen - zugreift. Cordys steht damit in Wettbewerb zu Herstellern wie Oracle, Bea, Tibco, Vitria, Software AG, SAP und IBM. Im April hatte die Firma 80 Millionen Dollar Wagniskapital erhalten.

Mit Abaxx kauft Cordys einen Anbieter, der ebenfalls Software für das Geschäftsprozess-Management vertreibt, zusätzlich aber auch Portalsoftware sowie Branchenlösungen für Finanzinstitute, Industriefirmen und die öffentliche Hand im Portfolio führt. Zu den Nutzern der Abaxx-Lösungen zählen EADS, Daimler und BMW Financial Services. Cordys will die gekauften Softwareprodukte in die eigene Business-Process-Management-Umgebung einbinden. Laut Cordys-Gründer und –Chef Jan Baan sind vor allem die Abaxx-Kunden aus dem Bankenumfeld für die deutschen Geschäftsaktivitäten interessant. Baan hatte vor vielen Jahren den gleichnamigen ERP-Hersteller gegründet, der mehrmals den Besitzer wechselte und mittlerweile Teil von Infor Global Solutions ist.

Viele IT-Hersteller investieren derzeit in BPM-Funktionen, die erforderlich sind, um Geschäftsprozesse flexibler zu definieren und zu steuern, als dies mit herkömmlichen Client-Server-Techniken möglich ist. SAP beispielsweise will mit der Version 7.1 von Netweaver solche Mechanismen ausliefern. (fn)