Apps, NFC, M2M

Business Mobility schafft Wettbewerbsvorteile

12.11.2013
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Tillmann Braun ist freier Journalist und Kommunikationsberater für non-profit Organisationen und Unternehmen. Sein Fachgebiet sind innovative IT-Lösungen für die Vernetzung von Menschen und Maschinen. Zu seinen Spezialthemen gehören intelligente (Heim-)Netzwerke, Machine-to-Machine-Kommunikation, Mobile Payment, IT-Strategien und vielfältig einsetzbare Kommunikationssysteme.

Apps, NFC, M2M: Viele Technologien führen ans Ziel

Dabei sind die Vorteile, die mobile Lösungen mit sich bringen, mitunter offenkundig - beispielsweise mit einer unternehmensspezifischen Sales-App, die sämtliche Daten des Kundenbeziehungs-Managements mobil auf dem Tablet-PC verfügbar macht. Hierüber hat der Außendienstmitarbeiter alle relevanten Kundendaten jederzeit parat. Umsatzdaten oder Echtzeit-Lagerbestände können so auch von unterwegs abgerufen und Bestellungen direkt vom Kunden aus an die Produktion durchgegeben werden. "Der Einsatz von Mobile-Lösungen in Unternehmen wird immer häufiger nicht nur von den Mitarbeitern gewünscht. Auch Führungskräfte haben erkannt, dass durch den Einsatz solcher Lösungen Prozesse erheblich optimiert werden können", erklärt Taner Kizilok, Leiter der Unit Enterprise Mobility der Fachgruppe Mobile im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW).

Über NFC wiederum können über kurze Distanzen berührungslos Informationen zwischen Geräten ausgetauscht werden, beispielsweise bei Zutrittskarten. Moderne Smartphones verfügen bereits über NFC Chips, sodass Zutrittskarten und Firmenausweise direkt integriert werden können. In sogenannte Mobile Wallets, deren Entwicklung von diversen Mobilfunkanbietern derzeit verstärkt vorangetrieben wird, lassen sich zudem Kontoinformationen und Kreditkarten, Rabatt-Coupons oder auch Bonuskarten integrieren. Selbst Fahrscheine oder Tickets können so ganz ohne Plastikkarten bequem mit dem Smartphone bezahlt werden.

M2M-Anwendungen lassen sich mittlerweile ebenfalls in nahezu allen Bereichen einsetzen, wie nicht zuletzt der M2M Summit Mitte September gezeigt hat. Laut Thomas Kiessling, Chief Product and Innovation Officer (CPIO) der Deutschen Telekom AG, geht der Telekommunikationsriese davon aus, dass bis 2018 acht Milliarden M2M-Geräte vernetzt sind. Und auch Jan Geldmacher, CEO Vodafone Global Enterprise, referierte auf der Veranstaltung über die Notwendigkeit für Unternehmen, mit Hilfe von M2M und anderen Technologien ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Mit dem automatisierten Austausch von Informationen können beispielsweise Warenflüsse oder bewegliche Güter und Produktionsmittel nachverfolgt, Zustandsinformationen übermittelt sowie Ferndiagnosen und -optimierungen durchgeführt werden. Störungen im Produktionsablauf lassen sich so in vielen Fällen von vornherein vermeiden, während Reports und Prognosen auf Echtzeit-Daten beruhen und somit präziser ausfallen.

Strategischer Ansatz ist Schlüssel zum Erfolg

Trotz der universellen Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen mobilen Technologien hängt der wirtschaftliche Erfolg von Business Mobility allerdings in erster Linie davon ab, wie die Lösungen auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten sind. "Wichtig ist, dass zunächst die individuelle Ausgangssituation des Unternehmens analysiert wird, um die konkreten Einsatzfelder ableiten und ein Zielkonzept entwickeln zu können, das die vorhandenen Technologien optimal kombiniert", erläutert Torsten Tönnies, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens COCUS Business Solutions. "Das jeweilige Geschäftsmodell muss dabei ebenso berücksichtig werden wie die Wertschöpfungstiefe oder der gegenwärtige Technologieeinsatz. Erst wenn die Strategie steht, sollte die schrittweise Realisierung der definierten Maßnahmen folgen", rät der Experte. Andernfalls kann es durchaus passieren, dass der Einsatz mobiler Lösungen nicht den erwünschten Wettbewerbsvorteil zur Folge hat, sondern sich als Fehlinvestition entpuppt. (mb)