Das will keiner: Die neue Videokonferenzanlage ist angeschaltet. Die Mitarbeiter sitzen gespannt vor den Bildschirmen. Die Konferenz beginnt, doch das Bild ruckelt, friert kurzzeitig ein und die Sprachübertragung wird wiederholt unterbrochen. Da hilft auch die HD-Auflösung nichts. Diese Situation kann trotz immer kapazitätsstärkerer Breitbandnetze durchaus auftreten. Was sollten Unternehmen bei der Planung ihrer Corporate Networks (WAN) beachten, um für künftige Anforderungen wie Video Conferencing gerüstet zu sein?
Videokonferenzsysteme erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Unternehmen jeder Größe. Das liegt nicht nur daran, dass Firmen damit Reisekosten senken können, ohne dass darunter die Kommunikation zwischen Mitarbeitern, Kunden und Partnern leidet. Ein weiterer Grund ist auch, dass dank hochauflösender Bildschirme die Technologie sehr weit entwickelt ist. Die Analysten von Forrester erwarten bis zum Jahr 2016 ein Umsatzvolumen in Europa von 1,43 Milliarden Dollar (2010: 518,3 Millionen Dollar) bei einem jährlichen Wachstum vom 16,4 Prozent.
- Cisco Telepresence
Obwohl für viele Firmen unerschwinglich, ist Ciscos Telepresence wohl das bekannteste Videokonferenzsystem. - Cisco Telepresence 1000
Neben dem Raumsystem gibt es noch kleinere Telepresence-Lösungen für Zweigstellen und Heimarbeitsplätze (von Topmanagern). - Cisco Umi Telepresence
Mit "Umi" wollte Cisco auch private Nutzer für Telepresence begeistern. Mangels Nachfrage sind Privat- und Businesslösung nun interoperabel. - Videokonferenzen Tandberg
Den Mittelstand adressiert Cisco wiederum mit Lösungen von Tandberg. - Polycom
Als weitere Anbieter sind vor allem Polycom (hier mit einer Tablet-Lösung)... - Lifesize
und der von Logitech übernommene Anbieter Lifesize bekannt. - Vidyo Desktop Splitscreen
Einer der wenigen Newcomer in dem Bereich ist Vidyo. - Vidyo Endgeräte
Die Lösung des US-Startups sticht insbesondere durch Scalable Video Coding (SVC) und die Möglichkeit, verschiedenste Endgeräte einzubinden, hervor.
Auf Netzqualität achten
Wer ein Unternehmensnetzwerk plant, sollte als erstes die Netzqualität im Auge haben. Zentrale Stellgrößen in IP-Netzen sind Jitter, das zeitliche Taktzittern bei der Signalübertragung, Paketverlust (Packet Loss) und Paketumlaufzeit (Round Trip Delay = RTD). Diese müssen so niedrig wie möglich gehalten werden, damit keine Störung in der Verbindung auftritt. Voraussetzung für gute Werte bei Jitter und Packet Loss ist eine hohe Netzgüte, die ein qualitativ hochwertiges Netz gewährleistet. Damit der RTD so klein ist, dass er keine Auswirkungen auf die Verbindungsqualität hat, sollten die Datenpakete nicht über unnötige Distanzen geroutet werden. Im Idealfall sollte ein "Netz der kurzen Wege" zur Verfügung stehen. Ein Betreiber mit einem dichten Netzwerk und eigenen Netzknoten an wichtigen Business-Standorten in Europa leitet den Datenstrom direkt durch und sorgt auch dafür, dass es keine Überbuchungen im Netz gibt.