Software zur Miete

Business Intelligence: Reporting-Spezialist Actuate stellt Software as a Service vor

28.01.2008
Web-basierende Kennzahlensysteme sollen sich mit Hilfe des Herstellers aufbauen und zur Miete nutzen lassen. Dies kann Firmen Zeit und Kosten sparen, wirbt Acutate.

Der neue Dienst "OnPerformance" richtet sich laut Actuate an Unternehmen, die aufgrund knapper finanzieller, zeitlicher und technischer Ressourcen kein internes System zur kennzahlenbasierenden Unternehmenssteuerung aufbauen können. Das Angebot beruht auf dem bisherigen Produkt "Actuate Performancesoft Views", das eine grafische Darstellung von Unternehmenszahlen auf verschiedene Arten und gemäß verschiedenen Management-Methoden wie der Balanced Scorecard erlaubt. So lassen sich Informationen über eine personalisierte Homepage, in einem Dashboard, als Briefing Book oder als formatierter Bericht darstellen und mit anderen Nutzern teilen. Diese Optionen will Actuate nun über den neuen Web-Dienst anbieten. Als Argumente für den Einsatz von Software-as-a-Service nennt der Hersteller die üblichen Vorteile dieses Vertriebsmodells: keine Kosten für die Software und ihre Installation, keine Erweiterung der bisherigen Infrastruktur und eine höheren Kostenkontrolle.

Tools das kleinste Problem

Allerdings ist die Produktauswahl und –einführung beim Aufbau so genannten Lösungen für Corporate Performance Management nicht das größte Problem. Vielmehr sind je nach Fokus der geplanten Lösung (Finanzen, CRM, operative Systeme) zahlreiche organisatorischer Fragen (zum Beispiel die Kennzahlendefinition) und technische Aspekte (Datenintegration, Datenqualität, Prozessintegration) zu klären. Es gibt Stimmen im Markt, die grundsätzliche eine Nutzung von BI-Lösungen zur Miete für unpraktikabel und unwirtschaftlich halten. Sie argumentieren, dass BI-Lösungen kein Standardprodukt wie etwa ein Software für den Ausdienst und HR seien. Vielmehr würden sich deren Datenmodell und Datenquellen laufend ändern und es sich oft um strategischen Lösungen handeln, die Anwender nicht auslagern würden. Dennoch entwickeln seit einiger Zeit eine Reihe von BI-Anbietern darunter Business Objects Modelle und Angebote für SaaS.

Es geht nicht ohne Dienstleistungen

Actuate muss und will daher zusammen mit OnPerformance Dienstleistungen für die Konzeption und den Aufbau solcher Systeme bereitstellen. Diese werden extra berechnet. Dafür übernimmt Actuate die Generierung, das Beladen und die Wartung der Datenbank, in der die Informationen liegen. Ferner erhalten Kunden Standardberichten bereitgestellt und der Hersteller hilft bei der Kontrolle der Datenqualität sowie beim Aufbau und der Auswahl der Kennzahlen. Hierbei wird jedem Kunden ein "Actuate Performance Architect" zur Seite gestellt, der das Datenbank-Design gemäß den Kundenwünschen vornimmt, wirbt Acutate. Das Einsatzgebiet seiner SaaS-Plattform möchte der Hersteller aber auf die Auswertung operativer Daten konzentrieren.

Der Service ist in zwei Varianten erhältlich: die"Workgroup Edition" richtet sich an kleine Arbeitsgruppen und Abteilungen und verfügt laut Hersteller über weniger Funktionen etwa bezüglich der möglichen Sichten auf die Daten. Die "Enterprise Edition" ist hingegen entsprechend umfassender in ihren Möglichkeiten und soll größere Benutzerkreise ansprechen. Der monatliche Mietpreis pro Anwendung soll je nach Funktionsumfang zwischen 60 Dollar und 120 Dollar pro Nutzer liegen. Der Hersteller verspricht eine hundertprozentige Netzverfügbarkeit, ein Monitoring von Servern und Anwendungen rund um die Uhr sowie einen kostenlosen telefonischen Kundensupport an jeweils 12 Stunden pro Werktag. Das Hosting der Anwendungen übernimmt in den USA der Anbieter Datapipe. In Deutschland stehe man mit Hosting-Partnern in Verhandlungen, hieß es auf Anfrage. Nähere Details will Acutate bis April bekannt geben. (as)