Business-Continuity: WestLB rüstet sich für den Notfall

11.10.2001
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Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) – Lebenswichtige Geschäftsprozesse eines Unternehmens müssen auch in Krisensituationen funktionieren. Um Kernaufgaben im Falle eines Falles bewältigen zu können, hat die WestLB ein konzernweites Notfallkonzept erstellt.

„Wenn Krise ist, muss man Krise managen“, soll Gerhard Schröder einmal gesagt haben. Ganz so einfach ist der Umgang mit Krisen allerdings nicht. Die meisten Notfälle sind Situationen, in denen ein Unternehmen plötzlich und unvorhersehbar seinen Geschäften nicht mehr nachgehen kann.

Dabei muss es nicht gleich eine Katastrophe der Größenordnung der Terroranschläge in New York und Washington sein. Flächendeckende Stromausfälle, Naturereignisse oder einfach nur ein Streik im öffentlichen Nahverkehr können dafür sorgen, dass eine ganze Konzernzentrale mit mehreren tausend Arbeitsplätzen nicht mehr einsatzbereit ist.

Wer sich allerdings erst im Ernstfall Gedanken über sein Krisen-Management macht, ist reichlich spät dran.

Funktionierende Geschäftsprozesse auch in Ausnahmesituationen können für Unternehmen lebenswichtig sein. Bei Banken kommt hinzu, dass ein Minimum an Betriebsbereitschaft gesetzlich gefordert und in den „Mindestanforderungen für das Betreiben von Handelsgeschäften“ (MaH) festgelegt ist. Die MaH fordert unter anderem explizit eine Notfallplanung und kurzfristig einsetzbare Ersatzlösungen, falls die für das Handelsgeschäft erforderlichen Systeme ausfallen sollten.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und auch im Notfall die wichtigsten Geschäftsprozesse aufrechterhalten zu können, startete die Düsseldorfer WestLB Mitte vergangenen Jahres ein Business-Continuity-Projekt. Die Notfallplanung wurde konzernübergreifend erstellt und umfasst sämtliche Betriebsstellen der Bank weltweit.