IT-Manager wetten

Business-Apps statt Lohntüten

17.03.2016
Von 
Frank Riemensperger leitet als Vorsitzender der Geschäftsführung die Accenture-Ländergruppe Deutschland, Schweiz, Österreich und Russland.
Frank Riemensperger, Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland, wettet, dass Mitarbeiter sich in zehn Jahren mit unternehmensübergreifenden "Business-Apps unabhängig vom Arbeitgeber gemacht haben werden.
Frank Riemensperger ist Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland
Frank Riemensperger ist Vorsitzender der Geschäftsführung von Accenture Deutschland
Foto: Accenture

Living Services sind heute Realität. Das sind Services, mit denen die Menschen mithilfe einer Reihe von Apps ihre Familie, ihre Mobilität, ihre Einkäufe, ihre Gesundheit und Fitness sowie ihre Finanzen organisieren. All dies ist weltumspannend erst in den vergangenen acht Jahren entstanden.

Aber wie weit wird diese Entwicklung reichen? Bleibt sie auf das Management der privaten Bedürfnisse beschränkt, oder werden "Working Services" gleichermaßen in die Berufswelt einziehen? Aus Sicht eines Mitarbeiters definiert sich das Arbeitsverhältnis als Tauschgeschäft: Für die Bereitstellung der eigenen Arbeitskraft erhält er ein vertraglich definiertes Bündel von Leistungen, das unter anderem Einkommen, Sozial- und Rentenversicherung, Weiterbildung und hoffentlich interessante Tätigkeiten umfasst.

Es ist jedoch absolut denkbar, dass künftig eine Reihe von neuen "Working Services" entsteht, mit denen Mitarbeiter jeden einzelnen Bestandteil des Arbeitsverhältnisses für sich optimieren. In der Konsequenz könnte das bedeuten, dass die Beschäftigungsverhältnisse, wie wir sie heute kennen, möglicherweise aufgelöst werden.

CIO-Jahrbuch 2016
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Foto: CIO.de

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Wissen Sie, wie viele Mitarbeiter Ihres Unternehmens auf Xing oder LinkedIn angemeldet sind? Wenn nicht, die Zahl können Sie über die Suchfunktion der Portale schnell ermitteln. Wer für große Konzerne tätig ist, wird auf zigtausende oder gar sechstellige Trefferzahlen stoßen. Xing und LinkedIn sind heute Portale, die ihren Mitarbeitern zur Selbstdarstellung, als Jobbörse, zur Vernetzung und zunehmend auch zur Weiterbildung dienen. Wer dort aktiv ist, tauscht sich mit Kollegen und Freunden über das eigene Unternehmen aus oder informiert sich über andere Firmen.

Die Portale selbst organisieren sehr detaillierte Abstimmungen über die Attraktivität der Firmen als Arbeitgeber bis hin zur kleinsten Zweigstelle. Jeder wird zudem zum Repräsentanten seines jetzigen und seiner früheren Arbeitgeber, mit positiven und negativen Kommentaren. Die Frage, ob das den Firmen gefällt, stellt sich nicht. Die Mitarbeiter nutzen solche Portale, um sich außerhalb der Firmengrenzen zu organisieren. Warum auch nicht?