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Bush gibt grünes Licht für Lucent-Kauf durch Alcatel

20.11.2006
US-Präsident George W. Bush hat die Übernahme des großen amerikanischen Telekom-Ausrüsters Lucent durch den französischen Konzern Alcatel genehmigt.

Der Kauf hat nach derzeitigen Aktienkursen einen Wert von 11,8 Milliarden Dollar (umgerechnet 9,2 Milliarden Euro). Unter dem Druck zahlreicher Fusionen im Telekomsektor hatte sich die in Paris ansässige Alcatel SA im April entschlossen, Lucent Technologies Inc zu übernehmen. Durch den Zusammenschluss entsteht eines der weltweit größten Unternehmen in diesem Bereich. Das fusionierte Unternehmen kommt auf einen Jahresumsatz von rund 25 Milliarden Dollar.

Bush folgte einer Empfehlung der zuständen Aufsichtsbehörde CFIUS (Committee on Foreign Investment in the United States). Die Behörde überprüft sicherheitspolitisch wichtige Firmenübernahmen und -fusionen amerikanischer Unternehmen durch ausländische Gesellschaften. Die Genehmigung erfolgte unter sicherheitspolitischen Auflagen, teilten Acatel und Lucent am Freitag nach Börsenschluss mit ohne Details zu nennen.

Lucent ist ein großer Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, die für die nationale Sicherheit der USA wichtig sind. Deshalb musste die Transaktion von der CFIUS geprüft und sichergestellt werden, dass keine Risiken für die nationale Sicherheit aufkommen, hieß es.

Alcatel und Lucent wollen die Transaktion bis 30. November vollziehen, betonten sie in ihrer Mitteilung. Der Lucent-Umsatz war im Geschäftsjahr 2005/2006 (30. September) um sieben Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar gefallen. Der Gewinn halbierte sich auf 527 Millionen Dollar. Die in Murray Hill (US-Bundesstaat New Jersey) ansässige Gesellschaft beschäftigt knapp 30.000 Mitarbeiter. Zu ihr gehört die legendäre Forschungssparte Bell Labs. Alcatel hatte 2005 einen Jahresumsatz von 13,1 Milliarden Euro und beschäftigt 58.000 Mitarbeiter.

Lucent-Konzernchefin Patricia Russo wird die fusionierte Gesellschaft von Paris aus führen. Der Zusammenschluss soll durch Synergien innerhalb von drei Jahren vor Steuern Einsparungen von 1,4 Milliarden Euro erbringen. Zehn Prozent der Beschäftigten sollen dabei ihren Arbeitsplatz verlieren. Dies hatten die beiden Unternehmen bei der Ankündigung der Transaktion im April mitgeteilt. (dpa/tc)